Testung in einer Kindertagesstätte – hier per „Lollitest“. Foto: dpa/Peter Kneffel

Die Kornwestheimer Sozialdemokraten geben nicht auf: Sie kämpfen weiter dafür, dass die Teststrategie in den Kindertages-Einrichtungen geändert wird.

Wie es eben häufiger so ist in der Pandemie – man fährt erst einmal auf Sicht. Der Kornwestheimer Ausschuss für Verwaltung und Finanzen (VFA) hat dieser Tage beschlossen, die Teststrategie in den städtischen Kitas zunächst weiter wie bisher zu handhaben. Im Sommer soll dann erneut beraten werden. Zuvor gab es eine energische Stellungnahme des stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden und Ortsvereinschefs Florian Wanitschek. Die Verwaltung hatte den sozialdemokratischen Antrag zu einer, nun ja, „Reform der Teststrategie“ vorher ablehnen wollen. Das jedenfalls war nach Wanitscheks Appell und weiterer Diskussion vom Tisch.

Die Kornwestheimer Sozialdemokraten – von denen übrigens mehrere dank eigener Berufserfahrung Expertise im Kita- und Schulwesen mitbringen – haben sich in das Thema festgebissen. Sie wollen es nicht kampflos aufgeben. Kurz gesagt geht es um Folgendes: Derzeit testen die Eltern der Kinder, die in Kornwestheimer Kitas gehen, ihre Sprösslinge zuhause. Das will die SPD ändern. Sie könnte sich eine von zwei alternativen Teststrategien in den Kitas vorstellen.

Zwei Optionen denkbar

Erstens: Die Erzieherinnen und Erzieher testen in den Einrichtungen. Und zwar gleich, wenn die Kinder morgens ankommen, sodass die Eltern sie bei positivem Testergebnis direkt wieder mitnehmen können. Der erhöhte Zeitaufwand für Eltern und Fachkräfte ist den Sozialdemokraten bewusst, schreiben sie. Indes: „Angesichts des Ziels – Eindämmung der Pandemie – erscheint uns das in der Abwägung als das geringere Übel.“ Zweitens: Anstelle einer Heimtestung könnten sich die Genossen vorstellen, dass die Kita-Kinder dreimal in der Woche in einer Schnellteststelle auf Corona getestet werden. „Somit würde kein weiterer Aufwand für das Fachpersonal entstehen und trotzdem bestünde eine Sicherheit, dass die Kinder getestet worden sind“, heißt es.

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Die Causa ist insofern vermintes Gelände, als dass kein Kommunalpolitiker die ohnehin in der Pandemie arg gebeutelten Eltern von Kleinkindern zu stark in den Fokus der Debatte stellen will. Dennoch geht es am Ende des Tages doch vor allem darum, wie sicher Heimtestungen sind.

OB Keck: Alle Verfahren haben Vor- und Nachteile

In den Worten der Verwaltung, die die Ablehnung des SPD-Antrags zunächst forcierte, liest sich das so: „Die inzwischen mehrwöchige Erfahrung zeigt, dass die Mehrzahl der Eltern das Testen routiniert und zuverlässig vor dem Besuch der Kita zuhause erledigt.“ Wanitschek konterte: „Auch wir gehen davon aus, dass die Mehrzahl das gut macht. Aber selbst wenn 10 oder 20 Prozent das nicht tun – jedes ungetestete Kind in der Kita ist ein unnötiges Risiko.“

Oberbürgermeisterin Ursula Keck konstatierte, absolute Sicherheit gebe es in diesen Zeiten nicht, alle Verfahren hätten ihre Vor- und Nachteile. Sie ergänzte, nicht zum ersten mal, ein Knackpunkt sei, dass die Landesregierung beschlossen habe, in einer Kommune müsse in allen Einrichtungen gleich verfahren werden.