Vertreter von Marbacher Gruppen treffen sich im Jugendhaus Planet-X, um sich besser zu vernetzen.
Birgit Gündner und Clemens Mayer laden zum Speeddating in das Marbacher Jugendhaus Planet-X ein – und viele engagierte Marbacher kommen. An diesem Abend geht es freilich nicht um die übliche Methode beschleunigter Partnersuche – vielmehr gelten die Kontaktanbahnungen bei diesem Format den Bemühungen um eine attraktive Stadtentwicklung. Vielen Marbachern sind die Aktivitäten der Gruppe Treff.Q schon bekannt, ebenso wie vom zwischenzeitlich beliebten Treff Café Q im Hörnle. Mit von der Partie sind an diesem Abend aber auch weniger bekannte Gruppen. Über ein Dutzend Vertreter solcher engagierter Gruppierungen folgen der Einladung. Und da möchte natürlich jeder auf seine Aktivitäten hinweisen. Das erfordert große Zeitdisziplin – vom Moderator wie von den Referenten, um die vorgegebenen eineinhalb Stunden der Veranstaltung nicht zu sprengen. Letztendlich haben sich dann Gündner und Mayer doch gegen die Form des Speeddatings entschieden. Stattdessen gibt jeder eine kurze Präsentation nach vorgegebenen Eckpunkten. So muss jeder Vortragende nur einmal die von ihm vertretene Gruppe und deren Aktivitäten vorstellen. Als Hüter der Zeit wacht Mayer mit einer großen Stoppuhr und billigt jedem maximal fünf Minuten Redezeit zu – mehr nicht. Doch das wäre eigentlich gar nicht nötig, denn die Vortragenden halten sich akkurat daran und referieren in aller Kürze, was sie zusammen mit ihren Mitstreitern bewegen und leisten.
Neue Möglichkeiten der Mitgestaltung
Bei den bekannteren Gruppen sind neben den Bürgerschaftstreffs wie Treff.Q und Café Q auch noch der BUND, Stadtmarketing oder die Projektleitung der Gartenschau 2033 vertreten. Auf der anderen Seite bekommen bei diesem Format auch vielleicht bisher nur Insidern bekannte Aktivitäten die Chance auf etwas mehr Rampenlicht. Und welchen Wert eine solche Vernetzung haben kann, zeigt sich etwa, als Jürgen Konzelmann für Fairtrade spricht: „Wenn jeder von Euch nur ein Fairtrade-Produkt auf seinen eigenen Veranstaltungen anbietet, haben wir plötzlich einen enormen Multiplikationseffekt“, beschreibt er konkret, wie sich eine bessere Kooperation auswirken könnte.
Räumlichkeiten gesucht
Allen Gruppen ist übrigens gemein, dass sie händeringend nach Räumen für ihre Begegnungen und Treffen suchen. Nun wollen sie mit einem gemeinsamen Ansatz verstärkt dafür werben und ihre Botschaft an den richtigen Stellen platzieren. Denn was da präsentiert wird, kann sich sehen lassen. Am Ende der Kurzvorträge zeichnet sich das Bild einer lebendigen, vielfältigen und von Bürgerengagement getragenen Stadtgesellschaft ab. Gastgeber Georg Stenkamp vom Jugendhaus wünscht sich seit Jahren auf den Ortsschildern den ergänzenden Zusatz „Schülerstadt Marbach“, wie er bei der Vorstellung des Jugendhauses Planet-X sagt – nach diesem Abend könnte der auch „Stadt der Schüler und Engagierten“ lauten.