Verkehrsteilnehmer werden gebeten, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen. Foto: dpa

Aufgrund der Wanderung der Tiere sind einige Straßen im Kreis nachts gesperrt.

Bottwartal - Von den steigenden Temperaturen aus der Winterstarre geweckt, machen sich Amphibien jetzt auf den Weg von den Winterquartieren zu ihren Laichplätzen – eine gefährliche Wanderung, die auch über viel befahrene Straßen im Landkreis führt. „Damit möglichst viele Tiere ihr Ziel erreichen, hat das Landratsamt ab sofort Tempolimits und Straßensperrungen angeordnet“, erklärt Landrat Dr. Rainer Haas. Der Chef der Kreisverwaltung appelliert an die Autofahrer, vorsichtig zu fahren: „Sie tragen damit auch wesentlich zur Sicherheit der ehrenamtlichen Helfer entlang der Strecken bei.“

Die angeordneten Tempobeschränkungen gelten während der Winterzeit zwischen 18 und 5 Uhr und während der Sommerzeit ab dem 26. März zwischen 20 und5 Uhr. Um den Limits Nachdruck zu verleihen, werden die Radarmesswagen des Landratsamtes eingesetzt.

Die Wanderzeit der Amphibien ist von Art zu Art unterschiedlich und dauert je nach Witterung bis Ende April oder Anfang Mai, bei den seltenen Feuersalamandern bis Ende Mai. Im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung sind Vollsperrungen vorgesehen in der Kirchberger Straße in Erdmannhausen ab dem Ortsende bis zur Einmündung des Kreuzeweges. In Mundelsheim st ab sofort der Seebachweg gesperrt, und zwar bis zum 1. Juni zwischen 19 und 6 Uhr. Die Verlängerung der Lehensstraße nach dem Parkplatz Tennisplatz in Steinheim ist bis zu T-Kreuzung nordöstlich des Riedstadions für den Verkehr zwischen 20 und 5 Uhr tabu.

Geschwindigkeitsbeschränkungen, Warnschilder und weitere verkehrsregelnde Maßnahmen zum Amphibienschutz gibt es darüber hinaus auf den Gemarkungen von Benningen, Großbottwar.

Noch einmal appelliert Landrat Rainer Haas, die Tiere haben bei einer angepassten Geschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmer wesentlich größere Überlebenschancen. „Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 30 Kilometern pro Stunde entsteht eine extreme Sogwirkung, die bei den Tieren oft zu starken inneren Verletzungen und damit zum vermeidbaren Tod führt“, erklärt er. Und auch die Radfahrer werden gebeten, vor allem in der Dämmerung und nachts vorsichtig zu sein und auf die Tiere Rücksicht zu nehmen.

Bisher noch nicht bekannte Amphibienwanderwege und -vorkommen können der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Ludwigsburg gemeldet werden unter der Telefonnummer 0 71 41 / 144-26 42, der Faxnummer 0 71 41 / 144-375 oder per E-Mail an umwelt@landkreis-ludwigsburg.de.