Eberhard Gienger. Foto: Archiv (privat)

Der CDU-Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Neckar-Zaber, Eberhard Gienger, hat gegen die „Ehe für alle“ gestimmt.

Bottwartal - Die „Ehe für alle“ ist seit gestern beschlossene Sache. Eberhard Gienger, CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Neckar-Zaber, hatte im Vorfeld angekündigt, dass er bei einer Abstimmung im Bundestag mit „Nein“ stimmen würde. Das hat er dann auch getan, wie er im Interview erklärt.

Der Bundestag hat „Ja“ zur Ehe für alle gesagt. Die Entscheidung ist historisch. Was sagen Sie dazu?
Das war eine demokratische Entscheidung.
Die Abstimmung fiel ziemlich deutlich für die „Ehe für alle“ aus. Das war im Vorfeld zu erwarten, oder waren Sie ob der Klarheit doch etwas überrascht?
Nein, die Positionen waren in der CDU-Bundestagfraktion bekannt.
Sie haben sich im Vorfeld klar positioniert und deutlich gemacht, dass Sie mit „Nein“ stimmen werden. Sind Sie dabei geblieben oder haben Sie Ihre Meinung nach den Statements doch noch geändert?
Ich bin dabei geblieben.
Warum sind Sie so rigoros für das „Nein“? Für Sie persönlich ändert sich doch nichts.
Ich sehe den Begriff Ehe zwischen Mann und Frau verankert.
Es wurde heute im Bundestag auch viel über Diskriminierung gesprochen. Sehen Sie es nicht als Diskriminierung an, wenn Menschen ob Ihres Lebensstils nicht die gleichen Rechte haben als andere?
Bis auf das Adoptionsrecht sind bisher homosexuelle Paare in eingetragener Lebenspartnerschaft gleichgestellt. Aus meiner Sicht ist das ausreichend und stellt eine faktische Gleichstellung dar.
Wie geht es jetzt weiter? Sie hatten im Vorfeld gesagt, würde die Abstimmung diese Woche durchgedrückt werden, wäre das ein Koalitionsbruch durch die SPD . . .
In 84 Tagen werden die Karten neu gemischt. Die SPD hat mit diesem Vertrauensbruch für eventuelle künftige Verhandlungen Schaden angerichtet.