Allen Unkenrufen zum Trotz: Es soll doch noch weitergehen mit der Feldwegunterführung. Foto: Werner Kuhnle

Drei Jahre haben die Bauarbeiten an der Brücke geruht.

Benningen - Bei den nunmehr drei Jahre währenden Verhandlungen zum Weiterbau der Umgehungsstraße Benningen steht der Durchbruch kurz bevor. „Uns fehlt noch eine Unterschrift“, so Andreas Hollatz, Präsident der Abteilung Straßenwesen und Verkehr im Regierungspräsidium Stuttgart (RP). Bis Ende Juni soll bei dem Projekt alles in trockenen Tüchern sein, für das einige RP-Mitarbeiter viel Schweiß und Überredungskunst aufgebracht haben. Nötig geworden waren die Nachverhandlungen, weil die Brücke höher geplant werden muss, um für den vor kurzem vom Bund beschlossenen Ausbau des Neckars für Langschiffe bis 135 Metern gerüstet zu sein.

Dadurch kommt die Straße im Gewerbegebiet Krautlose sechs Meter höher als ursprünglich geplant an. Für einen Erdwall seitlich der Straße werden zusätzliche Flächen gebraucht, und auch weil sich in Sachen Hochwasserschutz die Anforderungen geändert haben. Dem Vernehmen nach hätten die zusätzlich beanspruchten Flächen ein Drittel des Betriebsgeländes der Firma Epple ausgemacht.

Notarielle Urkunden, längst geschlossene Verträge und beschlossene Bebauungspläne mussten im Nachhinein verändert werden. Dies alles habe die Verhandlungen hingezogen. „Es geht letztlich auch um eine Menge Geld“, sagt Hollatz. Daher sei es vielleicht nachvollziehbar, dass sich die Verhandlungen lange hingezogen haben. „Wir sind aber auf einem guten Weg.“

Im Lauf des Julis werde dann die Öffentlichkeit „vollumfänglich“ über die erfreulichen Entwicklungen informiert. Auch zur Frage, wann die Bauarbeiten, die seit drei Jahren ruhen, wieder fortgesetzt werden können, werden die Verantwortlichen Auskunft geben können.

Sicher ist jetzt aber, dass die bereits fertig erstellte Feldwegunterführung zur neuen Brücke passen wird. Dies habe die Bauabteilung extra nochmal nachgeprüft, nachdem in Benningen schon gemunkelt wurde, die Bagger müssten die über 300 Tonnen Beton wieder abreißen.

Aus gut informierter Quelle hat unsere Zeitung erfahren, dass es bei den Verhandlungen nicht nur um den Zuschlag für die zusätzlich benötigten Grundstücke ging, sondern auch um die Frage der Ausführung der Brücke und der Straße. Statt des Erdwalls werde nun mit einer Stützmauer geplant, was weniger Fläche beanspruche. Das renommierte Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner aus Stuttgart hat auch schon die Überbrückung der 200 Meter tiefen Taminaschlucht im schweizerischen Kanton St. Gallen gemeistert. Insofern war es keine Schwierigkeit, für die 195 Meter lange Brücke, die schräg über den Neckar führen soll, eine entsprechende Variante als Kompromiss zu finden, mit der nun beide Seiten gut leben können. Dass die ursprünglich acht Millionen Euro für die 1,2 Kilometer lange Straße samt Brücke nicht mehr ausreichen werden, hatte ein RP-Sprecher schon im vergangenen Jahr gegenüber unserer Zeitung bestätigt.

Der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon wollte auf Nachfrage die erfreuliche Entwicklung noch nicht kommentieren, sondern auf den offiziellen Termin im Juli warten.