Monika und Günter Dorn vor ihrem neuen ZuhauseDie Highlander vermissen die Hügel von Klingen nicht. Foto: privat

Monika und Günter Dorn sind vor drei Jahren nach Norddeutschland gezogen.

Beilstein/Nordleda - Und dann waren sie weg. Ziemlich genau drei Jahre ist es her, dass Monika und Günter Dorn ihre sieben Sachen – beziehungsweise ihre 36 Highland-Rinder – zusammengepackt und dem idyllischen Beilsteiner Weiler Klingen den Rücken gekehrt haben. Ihr Ziel: Nordleda in der Nähe von Cuxhaven, rund 700 Kilometer von der Heimat entfernt. Damit ging die Ära Dorn in Klingen nach insgesamt sieben Generationen zu Ende und ein neues Kapitel begann: auf dem Bioland-Hof Dorn in Norddeutschland.

Angekommen sind Monika und Günter Dorn in ihrer neuen Heimat längst. Die Eingewöhnung ging recht schnell, berichtet Günter Dorn am Telefon. „Die Leute wussten damals ja, dass jemand kommt, und mich hatten sie zeitweise beim Zaunbau ja schon kennengelernt.“ Weil die Landwirtschaften in Norddeutschland deutlich größer und intensiver sind, sei anfangs schon herumgegangen, dass Dorns so etwas wie Bio-Spinner sind, erinnert er sich lachend. „Aber es hat sich schnell herumgesprochen, dass wir umgängliche Leute sind“, fügt er hinzu.

Eigentlich hatten Monika und Günter Dorn vor, sich innerhalb der ersten sechs Wochen mal bei all ihren Nachbarn vorzustellen. Daraus wurde jedoch nichts, da alle Nachbarn bereits innerhalb der ersten zwei Wochen auf Dorns neuem Hof vor der Türe standen. „Die Nachbarschaft ist prima“, findet Günter Dorn, der auch in Norddeutschland im Chor singt und „natürlich“ auch in der Feuerwehr aktiv ist.

Aus seinen Highlandern vom Klingental sind derweil die Highlander vom Elbdeich geworden – inzwischen 80 an der Zahl. Erst vergangene Woche gab es drei neue Kälbchen. Die Umgewöhnung von den hügeligen Wiesen in Klingen aufs norddeutsche Flachland sei den Highlandern „relativ wurscht“, wie Günter Dorn sagt. „Die vermissen Klingen nicht. Gib denen eine grüne Wiese und sie käuen vor sich hin.“ Als Dorn das erzählt, steht er gerade selbst in der Milchküche seines Hofs in Nordleda und guckt seinen Tieren dabei zu. Dass nicht immer so viel Zeit ist, auf die relativ flache Landschaft zu schauen, ist selbstverständlich. In den vergangenen Jahren haben Monika und Günter Dorn nämlich einiges bewegt: Vier Ferienwohnungen sind auf dem Hof entstanden, die Highlander-Herde hat sich mehr als verdoppelt, da gibt es genug zu tun.

Den Schritt, nach Norddeutschland zu ziehen, hat das Ehepaar Dorn jedenfalls nicht bereut. Immer mal wieder besuchen sie die alte Heimat oder bekommen Besuch von dort. Und was die neue Umgebung anbelangt, ist Günter Dorn voll des Lobes. „Die Leute sind entschleunigter und zufriedener. Die rennen nicht so hinter dem Geld her und genießen mehr.“