Das Baugebiet entsteht entlang der Straße in Richtung Großbottwar. Foto: KS-Images.de

Entwurf zum Bebauungsplan muss erneut ausgelegt werden. So bleibt auch mehr Zeit, die Straßen zu benennen. Dabei sollen die Bürger mitreden dürfen.

Steinheim-Kleinbottwar - Obwohl der Entwurf zum Bebauungsplan für das anvisierte Wohngebiet Scheibenäcker in Kleinbottwar viele Seiten dick ist, dürfte der eine oder andere das Werk schon fast in- und auswendig kennen. Zweimal konnten die Vorgaben, Skizzen und Erklärungen zu dem Areal nämlich bereits eingesehen werden. Und wie der Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung entschied, sollen die Planungen nun erneut ausgelegt werden – nachdem auf verschiedene Anregungen hin in Details nochmals Veränderungen vorgenommen wurden. Dagegen gab es keinen Beschluss dazu, wie die einzelnen Straßen in dem Neubaugebiet einmal heißen sollen. Das Thema wurde auf Antrag von SPD-Mann Michael Uhl, dem eine große Mehrheit der Räte folgte, von der Tagesordnung genommen.

Dabei waren vor der Sitzung aus den Reihen des Gremiums bereits eine Menge Vorschläge zur Benennung der Verkehrsadern gekommen und von der Verwaltung geordnet worden. Wie Bauamtsleiter Frank Fussenegger erläuterte, waren dabei verschiedene Ansätze gewählt worden. So hätten die Wege bei einer Anregungsliste nach hiesigen Rebsorten benannt und der Tradition folgen sollen, dass Kleinbottwar ein Weinbaudorf ist. Bei einem anderen Vorschlag spielten auch die Berge im Bottwartal eine Rolle. Schwäbische Spezialitäten wurden ebenfalls genannt. Konkret waren dann Bezeichnungen wie die Rostbratenstraße, die Spätzlestraße oder die Benningstraße im Rennen. Als Ortsvorsteher Horst Trautwein schon die Diskussionsrunde eröffnen wollte, grätschte allerdings Michael Uhl dazwischen. „Ich finde, man sollte den Tagesordnungspunkt vertagen und dazu in Kleinbottwar die Bevölkerung oder wegen mir auch in ganz Steinheim fragen“, erklärte er. Manche Vorschläge halte er weder für gut noch für zielführend. „Was ich zum Beispiel völlig vermisse, ist, dass man die Durchgangsstraße Scheibenäcker nennt“, meinte er. Somit werde der Begriff, der dem Areal seinen Namen gibt, im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten gar nicht berücksichtigt. Kritisch sah er auch die Bezeichnung nach Weinsorten. „An der Stelle hat noch nie eine einzige Rebe gestanden“, konstatierte er.

Klemens Weller von den Freien Wählern schloss sich der Auffassung an, dass bei diesem Punkt die Kleinbottwarer mit ins Boot geholt werden sollten. Seine Fraktionskollegin Karen Seiter unterstützte den Uhl-Antrag ebenfalls voll und ganz. Sie gab allerdings zu bedenken, dass es dann in puncto Vorschläge etwas unübersichtlich werden könnte. Insofern regte Andreas Roth von der CDU an, den Leuten zumindest eine Richtung vorzugeben. Wie genau die Bevölkerung nun eingebunden werden soll, wurde jedoch noch nicht diskutiert, der Tagesordnungspunkt bei Gegenstimmen von Horst Trautwein und CDU-Vertreter Jörg Mayer aber vertagt. Bürgermeister Thomas Winterhalter kündigte zudem an, das Thema auch nicht, wie ursprünglich geplant, am Dienstag, 15. Dezember, im Gemeinderat zu behandeln.

Weiter auf der Tagesordnung wird dort jedoch der erneute Entwurfsbeschluss zum Neubaugebiet stehen. Die Änderungen seit der letzten Auslegung waren aber eher marginal. Im Wesentlichen ging es darum, dass für einzelne Grundstücke mehr Spielraum bei der Anordnung von Parkplätzen gewünscht wird. Wo möglich, wurde diesem Ansinnen entsprochen. Da die Modifizierungen unterm Strich überschaubar und die Grundlagen der Planung dadurch nicht betroffen waren, dürfen bei der neuerlichen Beteiligungsrunde nur zu den Punkten Stellungnahmen abgegeben werden, die jetzt angepasst oder ergänzt wurden. Die Satzung soll dann Anfang kommenden Jahres beschlossen werden.