Erika Hammer Foto: Werner Kuhnle

Marbach - S

ekt ist an Silvester nicht wegzudenken. In vielen Familien kommt das moussierende Getränk zum Jahreswechsel besonders gern zum Einsatz, manchmal auch ohne Alkohol. Doch der promillehaltige Klassiker dürfte immer noch oben auf der Hitliste stehen, wenn die Deutschen auf das neue Jahr anstoßen. Der Schaumwein kann aber auch auf andere Art Freude machen und kulinarisch Akzente setzen. Etwa als Sekttorte.

Die stellvertretende Vorsitzende der Landfrauen in Marbach, Erika Hammer, hat den Test gemacht, wie sich der Schaumwein im süßen Gebäck verhält. „Obwohl der Sektkuchen im Schwäbischen eigentlich keine Tradition hat“, wie sie sagt. „Es war nicht üblich, damit zu backen. Es ist ja nicht gerade ein Alltagsprodukt“.

Prima unterstützt von ihrer vierzehnjährigen Enkelin Lisa, die im Internet auf Rezeptsuche ging, hat sich Erika Hammer dann schließlich für die Birnen-Sekt-Torte entschieden. „Keine eigentliche Torte“, erklärt die Frau, die es für sinnvoller hält, das von ihr ausgewählte Rezept zu verwenden, „weil es gut als Dessert zum Buffet passt, nicht gekühlt werden muss und nicht so anspruchsvoll wie eine Torte ist“.

Bevor das Ergebnis aber in die Zeitung darf, wurde ein Versuchsballon gestartet. „Das war für niemanden eine Strafe“, sagt sie schmunzelnd und bestätigt, „dass alle Erwachsenen in der Familie sehr zufrieden mit dem Ergebnis waren“. Lediglich die Kinder sind von der alkoholischen Zutat weniger begeistert. Und selbstredend kommt bei Familie Hammer nur Marbacher Sekt ins Backwerk. Die Mutter, deren Sohn Matthias Vorsitzender der Marbacher Weingärtner ist, spricht sich für deren Riesling aus. Das Wein-Aroma durchzieht auch die Küche, wenn das Backwerk duftend aus dem Ofen kommt.

Das Gute an dem Rezept sei, dass es relativ schnell gehe. „Das ist ein wertiger Kuchen, der bei der Herstellung aber keine großen Ansprüche stellt“, so Erika Hammer, die empfiehlt, die Torte sehr gut auskühlen zu lassen, bevor man sie aus der Springform löst. „Beim ersten Mal habe ich ein Blech genommen. Das hat sich aber nicht bewährt, weil wir den Kuchen vom Blech weg essen mussten“. Das Innenleben des Kuchens nämlich ist frisch und saftig. „Wer die Form gut einfettet, braucht nichts zu befürchten. „Nur stürzen darf man ihn nicht“, weiß die Bäckerin jetzt und freut sich über das prachtvolle Exemplar, das sich gustatorisch von seinen mit Wein hergestellten Kollegen durchaus unterscheide. Für Erika Hammer steht fest: Das Rezept hält Einzug in ihre Rezeptesammlung. „Aber nur für besondere Anlässe“. Und einen schmackhaften Nebeneffekt hat das Backen mit Sekt auch. Weil nur ein Viertelliter gebraucht wird, kann man den Rest in flüssiger Form genießen. „Das lässt sich in der Tat gut kombinieren“.

Das Rezept für die BIRNEN-SEKT-Torte

Zutaten
für eine Kuchenform von 26 cm Durchmesser. Mürbteig: 100 Gramm Butter oder Margarine, 60 Gramm Zucker, eine Messerspitze Backpulver, 1 Ei, 250 Gramm Mehl. Füllung: 1 Dose Birnen (ca. 850 Gramm), ein Viertel Liter Birnensaft, ein Viertel Liter Sekt, 1 Päckchen Vanillepudding, 1 Esslöffel Zucker.

Belag: 3 Eier, 100 Gr. Zucker, 1 Becher Schmand (200 Gr.). Zubereitung: Die Zutaten für den Mürbteig verkneten und den Teig in Folie gewickelt eine Stunde gekühlt ruhen lassen. Danach ausrollen und in die Form geben. Rand hochziehen. Für die Füllung Birnen würfeln und auf den Teig geben. Aus Birnensaft, Sekt, Zucker und Puddingpulver einen Pudding kochen und auf die Birnen gießen. Bei 180° C Ober- und Unterhitze 35 Minuten backen. Eier trennen. Eiweiße zu Schnee schlagen. Eigelbe mit Zucker schaumig rühren, Schmand unterrühren, Eischnee unterheben. Auf Kuchen verteilen und 20 Min. backen. coh