Die Violinistin Nina Karmon versammelt beim Internationalen Kammermusikfestival bereits zum 11. Mal talentierte Musikerkollegen aus ganz Europa auf Burg Schaubeck. Foto: Archiv (privat)

Bei der 11. Auflage des Internationalen Kammermusikfestivals in Kleinbottwar vom 22. bis 24. April feiern dieses Jahr gleich sieben Künstler ihre Premiere auf Burg Schaubeck. Dabei kommen auch Stücke von weniger bekannten Komponisten zu Gehör.

Die Coronapandemie hat so manche Besonderheit kreiert – gerade im künstlerischen Bereich. Nun soll es beim Internationalen Kammermusikfestival, das seit 2008 in der stimmungsvollen Tenne auf Burg Schaubeck gefeiert wird, ein weiteres Novum á la Corona geben: eine Konzert-Rochade. Für 2020 war das an Vielfalt so reiche Konzertprogramm „Eine musikalische Reise entlang der Donau“ bereits geplant, musste aber wegen der rasch ansteigenden Fallzahlen schließlich ausfallen.

Jetzt wird das Programm auf Burg Schaubeck, wo gleich sieben Musiker erstmalig auftreten, in diesem Frühjahr wiederbelebt und exakt so wie einst geplant zu Gehör gebracht werden. Fast alle Künstler, die vor zwei Jahren eingeladen waren, werden dazu ins Bottwartal kommen. Zum ersten Mal mit von der Partie werden die Sopranistin Katharina Ruckgaber sowie der französische Klarinettist Philippe Berrod sein. Berrod ist seit 1996 erster Solo-Klarinettist des Orchestre de Paris.

Kompositionen von Béla Kovacs und Constantin Dimitrescu

„In diesem Jahr sind Künstler aus ganz Europa mit dabei, die mit ihrer Virtuosität und großer Freude am Musizieren unserem Programm ihren eigenen Stempel aufdrücken“, sagt die Violinistin und künstlerische Leiterin Nina Karmon. Sie verspricht: „Es wird einiges zu entdecken geben.“ Zu dem Vertrauten von Beethoven, Johann Strauss oder Franz Liszt gesellen sich nämlich viele Werke weniger bekannter Komponisten aus vielerlei verschiedenen Donauländern. So werden die Kompositionen des ungarischen Klarinettisten Béla Kovacs und der Rumänen Constantin Dimitrescu und George Enescu, „die bislang keiner breiteren Öffentlichkeit bekannt sein dürften“, in unterschiedlichen Besetzungen gewürdigt. Als weiteres Highlight nennt Nina Karmon das Werk des damals erblindeten Komponisten Josef Labor aus Österreich.

Die Vorfreude aufs Comeback ist groß

Karmon selbst hat die Coronaphase dazu genutzt, um Aufnahmen zu machen. In der Zeit vom 22. bis 24. April wird die Musikerin nun aber erneut als Gastgeberin fungieren und sich bereits zwei Tage früher mit den Kollegen zu intensiven Proben treffen.

Dazu wurde ihr ein Ausweichsaal von der Stadt Steinheim gestellt, damit die Gruppen unabhängiger voneinander proben können. „Und es kommt ein Koch, der fürs leibliche Wohl sorgen wird. Wir freuen uns schon sehr auf unser Frühlings-Comeback und können es kaum erwarten, unser treues Publikum wieder zu treffen, um mit ihm gemeinsam auf musikalische Spurensuche zu gehen“, führt Nina Karmon weiter aus.

Nur die Hälfte an Plätzen ist verfügbar

Die Initiatorin will trotz der Einbußen die Bestuhlung halbieren, „damit sich unsere Gäste sicherer fühlen können“. Karmon ist daher dankbar, „dass uns die Sponsoren auch in der Pandemie die Treue gehalten haben“. Was den Kartenverkauf angeht, würden sich schon Differenzen zu den Vorjahren zeigen.

Tickets für das Kammermusikfestival gibt es online unter www.festival-schaubeck.de .