Die Rialto-Brück in Venedig im Schneetreiben – da muss man einfach ein Foto machen. Weite Teile Europas haben ein weißes Wochenende hinter sich. Foto: dpa

Die berühmte Rialto-Brücke im Schneetreiben – diesen Anblick gibt es nicht oft. Ein weißes Wochenende in weiten Teilen Europas ließ auch Wintersportler frohlocken – doch es gab auch folgenreiche Unfälle.

Berlin - Die andauernde Kältewelle hat weiten Teilen Europas am Wochenende weiterhin frostige Temperaturen und Schnee gebracht. Glätte und widriges Winterwetter führten dabei auch zu vielen Unfällen, unter anderem zu einer Massenkarambolage mit etwa 30 Fahrzeugen auf der A1 in Schleswig-Holstein, bei der am Samstagnachmittag eine 73-Jährige aus Bremen starb.

Neuschnee erfreute die Menschen nicht nur in den Mittelgebirgen, sondern auch in Großstädten wie München. Hunderte Motorradfahrer trotzten dem Schnee und kamen am Samstag zum Wintertreffen der Motorradfahrer auf Schloss Augustusburg in Sachsen. In Berlin badeten Winterschwimmer in einem Loch im Eis des Orankesees.

Nachdem Sturmtief „Egon“ den Liftbetrieb und den Straßenverkehr teilweise lahmgelegt hatte, verbesserten sich die Bedingungen in vielen Wintersportregionen am Wochenende deutlich, etwa im Schwarzwald, Sauerland, Harz, Thüringer Wald oder im Erzgebirge in Sachsen. Loipen wurden neu gespurt und viele Lifte waren in Betrieb.

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Die Folgen von „Egon“ legten sich auch andernorts: In Frankreich waren fast alle Haushalte wieder mit Strom versorgt. Zum Höhepunkt des Sturms waren am späten Donnerstagabend zeitweise 330 000 französische Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten.

Lawinengefahr in den Alpen wächst

In den deutschen Alpen blieb die Lawinengefahr angesichts starken Schneefalls angespannt. Oberhalb der Waldgrenze herrsche weiterhin erhebliche Gefahr und damit die dritte der fünf Warnstufen, teilte der Lawinenwarndienst Bayern am Sonntag in München mit.

In Tschechien stürzte während eines Floorball-Turniers das Dach einer Sporthalle unter der Schneelast ein. Laut Nachrichtenagentur CTK hielten sich zum Unglückszeitpunkt am Samstagabend rund 80 Menschen in der Halle in Ceska Trebova auf. Sie konnten alle rechtzeitig ins Freie flüchten. Nur zwei Sportler wurden auf der überhasteten Flucht verletzt, einer war gestürzt und der andere gegen eine Tür gestoßen.

In Ungarn blieben wegen heftigen Schneefalls Tausende zeitweise ohne Strom. Betroffen waren am Samstag und in der Nacht zuvor laut Nachrichtenagentur MTI fast 14 000 Haushalte. In den meisten Fällen waren Stromleitungen unter der Schneelast zusammengebrochen.

Haushalte in Griechenland ohne Wasser

In Moskau kämpften am Sonntag etwa 10 000 Räumfahrzeuge gegen heftigen Schneefall. Das sagte der Vize-Bürgermeister der Agentur Interfax. Trotz des Einsatzes ereigneten sich auf verschneiten Straßen der russischen Hauptstadt zahlreiche Unfälle. Der Zivilschutz rief zu besonderer Vorsicht in dem stürmischen Schneewetter auf.

Auch im südlichen Europa machte der Schnee Probleme. Zunächst waren noch immer viele Haushalte in Griechenland ohne fließendes Wasser. Vor allem die Hafenstadt Thessaloniki und die Stadt Volos in Mittelgriechenland seien betroffen, berichteten lokale Medien.

In Italien hatte Schnee am Freitag die Lagunenstadt Venedig für kurze Zeit in eine kleine Winterlandschaft verwandelt. Die berühmte Rialto-Brücke und der Dogenpalast waren im dichten Schneetreiben kaum mehr auszumachen. Am Samstag war der Schnee aber schon wieder weg.