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Die CDU im Land bricht mit dem jahrelangen Orange ihrer Plakate. Die Kandidaten werben mit einer neuen Farbe – und viele können ihrer Jugend in die Waagschale werfen.

Praktisch während der gesamten Ära Merkel haben die Wahlplakate der CDU in einem aufdringlichen Orange gestrahlt. Die Kanzlerin ist Geschichte, das Orange ebenso. Bis zum 9. Juni wirbt die Partei nun im neuen Cadenabbia-Blau, um Stimmen für Europa und für die Kommunalparlamente. Präsentiert wurde die Farbe bereits im vergangenen Herbst in Berlin, nun kommt das nach dem Lieblingsbadeort von Bundeskanzler Konrad Adenauer benannte Türkis erstmals im Südwesten zum Einsatz. Der Comer See soll in Cadenabbia ein ähnliches Bild bieten.

Familientradition im Norden des Landes

Für das neue Blau und wortreiche Erklärungen für diesen Wechsel hat die CDU im Bund viel Geld an sogenannte Werbeprofis überwiesen. Die Motive im Land hat sich die hiesige Geschäftsstelle selbst ausgedacht. Ein Qualitätsunterschied ist für den Laien nicht ersichtlich. Geworben wird mit Engagement für Innere Sicherheit und für das Ehrenamt, für Medizin und für Bildung. Und mit den Köpfen der Kandidaten, zum Beispiel mit Luis Kuhn. Der ist 16 Jahre alt, möchte in Walldürn in den Gemeinderat einziehen in dem sein Vater schon sitzt und in dem der Großvater war.

Keine Angst vor Anfeindungen

Angst vor Anfeindungen, die es in der Kommunalpolitik immer häufiger gibt, hat der junge Mann dabei nicht. „So etwas gibt es bei uns nicht“, sagt er bei der Präsentation der Plakatmotive in Stuttgart. Kuhn ist einer von 100 Kandidaten der Partei, die noch nicht volljährig sind. Ein Viertel der insgesamt rund 20 000 Bewerber für Kommunale Posten sind jünger als 35 Jahre. Und mindestens ein Viertel der Kandidaten soll bei der Kommunalwahl am Ende gewählt werden. So viele hatte die CDU im Land bisher, das Ergebnis wolle man ausbauen, sagt Generalsekretärin Nina Warken.