Mehrere Asylbewerber sind am 3. November 2016 im Kreis Calw mit dem Verdacht auf mehrfache Vergewaltigung festgenommen – einen Tag später aber wieder frei gelassen worden. Foto: dpa

Im Kreis Calw sind mehrere Asylbewerber wegen des Verdachts auf Vergewaltigung festgenommen - nun aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Calw - Im Fall einer mutmaßlichen Vergewaltigung eines 17 Jahre alten Flüchtlings im Kreis Calw sind die Verdächtigen wieder auf freiem Fuß. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, wurde nach „derzeitigem Ermittlungstand“ kein dringender Tatverdacht festgestellt, der für einen Haftbefehl nötig wäre. Sieben Asylbewerber aus Afghanistan stehen im Verdacht, den 17 Jahre alten Iraner mehrfach vergewaltigt und dies gefilmt zu haben.

Die Taten sollen in einem Asylheim geschehen sein. Der 17-Jährige wurde inzwischen in eine andere Flüchtlingsunterkunft verlegt.

30 Beamte hatten am Donnerstag Asylbewerberheime in Nagold und Wildberg durchsucht. Die Polizei hatte zehn Flüchtlinge im Visier. Sieben wurden dem Haftrichter vorgeführt, der jedoch keinen Haftbefehl erließ. Dies heiße jedoch nicht, dass die sieben jungen Männer im Alter zwischen 17 und 24 Jahren nicht verdächtig seien, hieß es auf Nachfrage.

Die Ermittlungen zum Sexualdelikt dauern an. Beweismittel wie die Aufnahmen müssten genau ausgewertet werden.

Untersuchungshaft darf nach der Strafprozessordnung nur angeordnet werden, wenn jemand einer Tat dringend verdächtig ist und ein Haftgrund wie Flucht oder Verdunkelungsgefahr besteht.