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Eine Schwäbisch-Woche voller Gucken. Abschließend zwei Beiträge unserer Leser.

Eine Schwäbisch-Woche voller Gucken. Abschließend zwei Beiträge. Der erste stammt von Leserin Magdalena Groß: "Zum Thema ,Guck' fällt mir eine Begebenheit ein, die mir ein Pfarrer erzählte, den es durch Heirat von Berlin in ein schwäbisches Dorf verschlug. Eines Tages klingelte eine Frau aus der Gemeinde an seiner Tür - sie möchte die Gückle abholen. Der Pfarrer meinte: ,Wir haben keine Küken.' Darauf die Frau: ,Noi, koine Bieberle, dia Gückle hätt ich gern.' Der Pfarrer wusste immer noch nicht, was sie wollte, darum ging er in die Küche zu seiner Frau: ,Hör mal, da draußen ist eine Dame, die will Kükle holen; ich weiß nicht, was sie meint.' Seine Frau antwortete: ,Ha woisch, die will die Sammeltütchen holen, damit sie sie verteilen kann.' - ,Warum sagt sie das dann nicht?' - ,Hat sie doch, du hast es nur nicht verstanden."'

Der zweite Beitrag kommt von Eugen Knauer aus Korb: "Meine dreijährige Tochter durfte mit auf den Wochenmarkt, wo meine Mutter einen Stand hatte. Eine Frau bat meine Mutter um eine Tragetüte (Blaschdikguck), eingekauft hatte sie aber am Nachbarstand. Dreimal sagte meine Tochter zur Oma: ,Die Frau möchte eine Tüte!', doch die war da auf beiden Ohren taub. Etwas lauter rief meine Tochter dann: ,Oma, die Frau will a Guck!' Wieder keine Reaktion. Nun griff meine Tochter nach ihrem Schurzzipfel und schrie laut: ,Oma, die Frau will a Glotz!"'

Bei Leserin Brigitte Truckses aus Eberdingen-Hochdorf/Enz ist der Beitrag vom 7. Dezember auf besonderes Interesse gestoßen - speziell "die Aussagen von Karl Bühl aus Musberg. Er schreibt von einem Händler aus dem ,Häfnertal' mit Pferd und Wagen, der unter anderem auch ,Häfa' (Töpfe) verkauft hat. Nun vermute ich, dass es sich um denselben Mann aus ,Häfnerhaslach' gehandelt hat, der auch bei uns in Hochdorf/Enz mit Pferd und Wagen vorbeikam. Der Wagen war vollgehängt mit Töpfen und Pfannen und mit dem, was man sonst so in der Küche brauchen kann. Wenn er zu uns ins Dorf kam - damals hatte Hochdorf/Enz ca. 800 Einwohner -, schrien wir Kinder: ,Mama, dr Häfelesma isch do!' Es kann sich eigentlich nur um dieselbe Person handeln. Für mich wäre es eine Freude, dies zu erfahren, denn ich verbinde ganz liebe Kindheitserinnerungen damit."

Der schwäbische Spruch des Wochenendes stammt von Leser Eugen Knauer. Er schreibt: Wenn wir bei der Großmutter zu Besuch waren und es etwas später wurde, sagte sie immer: ,I will no jetzt ens Bett, dass ihr hoim kennet!"'