Für den Verkauf legen sich die Anwohner (hier in Stuttgart-West) ins Zeug. Foto: Sabrina Höbel

Beim Hofflohmarkt kann man allerlei Gebrauchtes kaufen und die Nachbarschaft neu entdecken. Demnächst gibt es die Veranstaltungen auch wieder in den Stadtbezirken Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-Möhringen.

Vaihingen/Möhringen - Samstags sprühen die Stuttgarter Viertel normalerweise nicht vor Leben. Anders sieht es aus, wenn Hofflohmarkt ist. Dann verwandeln sich die Innenhöfe und Gärten in wuselige Verkaufsflächen, Luftballons schmücken die Häuserfassaden und die sonst anonyme Nachbarschaft kommt ins Plaudern. Die Wohngebiete näher zusammenbringen und dabei auch das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern, das ist das Ziel der Hofflohmärkte. Die Anwohner verkaufen hierbei nicht auf gemieteten Flächen, sondern in ihren eigenen Hinterhöfen, Gärten oder Garagen. Die Vaihinger und Möhringer machen dieses Jahr zum zweiten Mal mit.

Die Hofflohmärkte gibt es mittlerweile in sechs Städten. „Die Idee kommt ursprünglich aus Amerika“, sagt der Initiator René Götz. Er holte das Prinzip vor zwölf Jahren zunächst nach München. Von der bayerischen schwappte die Aktion in die baden-württembergische Hauptstadt. Seit zwei Jahren gibt es die Hofflohmärkte in Stuttgart. Götz koordiniert die Aktionen und ist stetig auf der Suche nach neuen Gegenden, die mitmachen wollen. In der Schwabenmetropole können dieses Jahr Anwohner aus acht Vierteln Ausrangiertes loswerden.

Die Flyer gibt es im Internet und in den beteiligten Geschäften

Verkauft wird im eigenen Hof oder Garten. Wo welcher Stand zu finden ist, steht auf Flyern, die man im Internet sowie in Geschäften in den jeweiligen Quartieren findet. Die Anmeldung erfolgt online und kostet 15 Euro pro Hof. Voraussetzung ist, dass der Verkauf von der Hausverwaltung genehmigt wurde. Bildungs- und soziale Einrichtungen wie Schulen und Altersheime können kostenlos mitmachen.

Vaihingen und Möhringen sind insofern besondere Viertel, als dass es weniger Innenhöfe gibt als beispielsweise im urbanen Stuttgart-West. Deshalb verkauften die Anwohner im vergangenen Jahr vor allem in Gärten oder Garageneinfahrten. „Erlaubt ist alles, was private Fläche ist“, sagt Initiator René Götz.

Die Verkaufslust trübte das allerdings nicht. Die Rückmeldungen fielen so positiv aus, dass der Verkauf in den Vierteln dieses Jahr wiederholt wird. „Es haben sich diesmal sogar mehr Höfe angemeldet“, sagt Götz und macht Werbung dafür, Neues zu entdecken. „Oft weiß man gar nicht, wie viele schöne Ecken es in der Nachbarschaft gibt“, sagt er.