Etwa 50 Personen haben am Freitagmorgen gegen die geplante Wiedereröffnung des Schlachtbetriebs der Metzgerei Kühnle in Backnang protestiert. Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur-Stuttgart

Am Freitagmorgen versammeln sich in Backnang rund 50 Personen, um gegen die Wiedereröffnung eines Schlachtbetriebs zu demonstrieren. Die Hintergründe.

Tierschutz-Aktivisten von „Animal Rebellion“ haben am Freitagmorgen nach Angaben der Polizei gegen einen Schlachthof an der Sulzbacher Straße in Backnang (Rems-Murr-Kreis) demonstriert. An der nicht angemeldeten Versammlung sollen etwa 50 Personen beteiligt sein – die Polizei ist vor Ort. Nach Angaben der Aktivisten kletterten mehrere Personen aufs Dach des Gebäudes – dabei wurden auch Rauchfackeln gezündet. „Kein Tier will hier sterben“ oder „Pflanzenprotein statt Tierleid“ war unter anderem auf den Plakaten und Bannern der Demonstranten zu lesen. „Tiere zu töten ist eine tiefverankerte Tradition – sie ist verantwortlich dafür, dass unser Mitgefühl gegenüber fühlenden Lebewesen massiv geschädigt ist“, heißt es in einer Mitteilung von „Animal Rebellion“.

Zuletzt demonstrierte Peta

Hintergrund der Aktion ist die geplante Wiedereröffnung des Schlachtbetriebs der Metzgerei Kühnle. Immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Protestaktionen gegen den Betrieb. Zuletzt protestierte die Tierrechtsorganisation Peta vor dem Hauptgeschäft der Metzgerei in Backnang.

Das alteingesessene Fleischereifachgeschäft Kühnle hat seinen Schlachtbetrieb im vergangenen Jahr ausgesetzt, nachdem heimlich in dem Betrieb aufgenommene Videos veröffentlicht wurden, die aus Sicht des Vereins Soko Tierschutz Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zeigten.*

Kühnle hat unlängst gegenüber unserer Zeitung betont, dass das Schlachthaus „nach neuesten Tierwohlkriterien“ umgebaut und interne Betriebsabläufe modernisiert worden seien. Wann genau die Firma mit den Schlachtungen fortfahren will, ließ sie offen.

Anmerkung der Redaktion: Die Kühnle GmbH teilt dazu mit, dass sich die Vorwürfe des Vereins Soko Tierschutz nach Einschätzung des unabhängigen Tierschutzinstituts bsi Schwarzenbek als falsch herausgestellt haben. Aus Sicht des Leiters des Veterinäramts Rems-Murr-Kreis sind die vorgebrachten Tierschutzverstöße aus rechtlicher Sicht nicht zu bestätigen.