Massiv in der Kritik: GDL-Chef Claus Weselsky Foto: dpa

Wegen des viertägigen Streiks der Lokführer steht GDL-Chef Weselsky im Kreuzfeuer der Kritik - auch von ungewohnter Seite: Porsche-Betriebsratchef Hück fordert den Gewerkschaftsboss sogar zum Rücktritt auf.

Stuttgart - Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat den sofortigen Rücktritt von GDL-Chef Horst Weselsky gefordert. Der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft wolle „mit der Brechstange“ seine Interessen durchsetzen, sagte Hück am Mittwoch in Stuttgart. „Es geht ihm eigentlich nicht um die Interessen der Lokführer, die er dafür vor seinen Karren spannt. Er will in Wahrheit nur seine Macht als Chef der GDL vergrößern.“

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Dafür nehme Weselsky Millionen von Bahnkunden in Geiselhaft und bringe „mit seinem egoistischen Kurs“ die ganze Tarifautonomie in Verruf. „Wenn er weiter macht, richtet er nicht hinnehmbare Kollateralschäden in Wirtschaft und Gesellschaft an“, sagte Hück. „Wir brauchen keine selbstgefälligen Rambos.“

Hück tritt für die Tarifeinheit in Deutschland ein: „Sie ist unser Ordnungsfaktor in der Wirtschaft.“ Das Streikrecht sei ein erkämpftes Freiheitsrecht. „Aber es ist kein Freibrief zur Durchsetzung egoistischer Interessen einzelner Berufsgruppen“, betonte er. Die Lokführer wollen mehr als vier Tage die Arbeit ruhen lassen. Der Streik soll am Mittwochnachmittag im Güterverkehr beginnen.