"Winter is coming" und die Toten reiten schnell. Werden wir in der 6. Staffel Zeuge einer epischen Schlacht zwischen der Menscheit und den Untoten? Foto: Screenshot Youtube / GameofThrones

Der Start der sechsten Staffel der Kultserie "Game of Thrones" steht unmittelbar bevor und die Nerven der Fans sind bis zum Zerreissen gespannt. Was wir bis jetzt über die erste Folge der neuen Staffel wissen.

Die Nerven der Fans zerreisst es fast vor Spannung - sie fiebern alle dem 24. April entgegen. An diesem Tag beginnt in den USA die ersehnte sechste Staffel des Serien-Highlights „Game of Thrones“ und das lange Warten sowie der damit verbundene Leidensweg der Fans hat endlich ein Ende.

Obwohl der Schöpfer George R. R. Martin das aktuelle Buch „The Winds of Winter“ noch nicht zu Ende geschrieben hat und sich somit selbst noch im Unklaren darüber ist, wie es mit dem „Lied von Eis und Feuer“ weiter geht, sind die Produzenten der TV-Serie schon einen Schritt weiter und führen die Saga auch ohne Buchvorlage fort. Am 25. April strahlt der Pay-TV Sender Sky die neue Folge in deutscher Synchronisation aus. Wir haben bereits über die ersten Trailer berichtet.

Wie vor jedem neuen Staffelauftakt kursieren unter den Fans jede Menge Gerüchte. Die zentralen Fragen sind wohl: War der Tod von Jon Snow am Ende der 5. Staffel endgültig oder wird er (mit Hilfe von Magie) wieder zurück ins Leben geholt? Wird Daenerys Targaryen durch ihren Drachen Drogon vor den Dothraki gerettet und kehrt Sie nach Meeren zurück? Wo geht die Reise für Sansa Stark und Theon Greyjoy hin, konnten sie unbeschadet aus den Fängen der Boltons entkommen? Und wird Arya Stark ihr Augenlicht jemals wiedererlangen?

Was wir bis jetzt wissen

HBO hat bereits den Titel und eine Inhaltsangabe zur ersten Episode der sechsten Staffel veröffentlicht. Die erste Folge hat den Titel “The Red Woman” und ihr Inhalt wird wie folgt zusammengefasst: “Jon Snow is dead. Daenerys meets a strong man. Cersei sees her daughter again.“ Übersetzt: „Jon Snow ist tot. Daenerys trifft auf einen starken Mann. Cersei sieht ihre Tochter wieder.“

Aufgrund dieser Informationsschnippsel lässt sich vermuten, dass Melisandre, die Hohepriesterin des  „roten Gottes“ R'hllor, eine zentrale Rolle in der ersten Folge spielen wird. Ob ihr Auftritt mit einer eventuellen Wiederauferstehung von Jon Snow zu tun hat, wie es in einigen Fan-Theorien vermutet wird, ist reine Spekulation.

Was Daenerys Targaryen angehtl, ist die Sachlage schon etwas eindeutiger. Am Ende der fünften Staffel sieht man, wie sie auf freiem Feld von einer Dothraki-Horde, einem sogenannten Khalasar, eingekreist und gefangen genommen wird. Der starke Mann, auf den sie laut HBO-Inhaltsangabe treffen wird, könnte einer von Khal Drogos ehemaligen Blutreitern sein, der jetzt selbst zu einem Khal geworden ist. Im neuesten Trailer sieht man, wie Daenerys von Angehörigen Frauen des Khalasar die Kleider vom Leib gerissen werden. Möglicherweise will sich der neue Khal für vergangene Ereignisse an der ehemaligen Khaleesi rächen.

Die Anspielung auf Cersei verweist auf die Rückkehr von Jaime Lennister nach Kings Landing. In der fünften Staffel zog er aus, um seine und Cerseis Tochter Myrcella aus Dorne zu retten. Bevor er sie sicher in die Hauptstadt zurückbringen kann, wird sie allerdings von Ellaria Sand getötet. Nun kann er also nichts anderes tun, als Myrcellas Leichnam zurück zu ihrer Mutter bringen.

Wer stirbt als nächstes?

Die große Frage bei „Game of Thrones“ ist immer dieselbe – wer stirbt als nächstes? Studenten der Technischen Universität in München haben ein Programm entwickelt, das aufgrund von Internetdaten errechnen kann, welcher Serien-Charakter als nächstes das Zeitliche segnen soll. Der Algorithmus, auf dem das Programm basiert, verfügt über eine 74 Prozentige Erfolgsquote bei der Ermittlung aller bisherigen Todesfälle in der Serie.

In einem Programmier-Kurs wurden Anwendungen erstellt, die das Internet nach Daten über „Game of Thrones“ durchsuchen und aufbereiten. Dadurch kann nach Angaben der Universität die Wahrscheinlichkeit abgeleitet werden kann, welcher der Serien-Charaktere voraussichtlich als nächstes sterben wird.

Die Idee zu dem ungewöhnlichen Projekt hatte Guy Yachdav, Hardcore-Fan der Serie und Doktorand an der TU. „Viele haben uns geschrieben, dass das Projekt endlich mal zeigt, was man noch mit maschinellem Lernen machen kann - endlich mal was anderes als Finanzen“, sagt er.

Rund 40 Bachelor- und Master-Studenten haben 50 Tage lang an dem Projekt mitgearbeitet, das in einem sonst eigentlich etwas trockeneren Programmierungs-Seminar für JavaScript entstanden ist. Fünf von ihnen waren Frauen. „Wir haben 24 Eigenschaften getestet - zum Beispiel, wie viele Tote ein Charakter schon in seiner Verwandtschaft hat“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Tatyana Goldberg auf dem Forschungscampus in Garching bei München. „Dabei stellte sich heraus: Wenn die Mutter schon tot ist, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Charakter selbst stirbt.“

Ein weiterer Risiko-Faktor ist das Geschlecht. „Männer sind eher dran“, sagt sie und fährt sich mit dem Daumen den Hals entlang. Kopf ab. Und auch das Alter des Charakters spiele eine große Rolle. „Im Alter zwischen 20 und 40 ist die Wahrscheinlichkeit am größten, ermordet zu werden. Wenn der Charakter es über die Altersgrenze von 40 geschafft hat, dann ist er durch.“

Ein wichtiges Kriterium sei auch der Bekanntheitsgrad der Figur, erklärt der italienische Student Christian Dallago. Die wichtigste Quelle für die Informatiker war dabei die Online-Datenbank „Game of Thrones Wiki“, die von einem Bekannten des Autors der Romanvorlagen, George R.R. Martin, betrieben wird. „Der findet unser Projekt übrigens sehr spannend, wie er uns gesagt hat. Ob Martin das Projekt auch kennt, weiß ich aber nicht.“

Fast Dreiviertel aller Vorhersagen treffen zu

Der Algorithmus trifft laut Uni auf 74 Prozent aller bisherigen Todesfälle in der Serie zu. Wenn die bisherigen Ergebnisse stimmen, sieht es in der sechsten Staffel beispielsweise besonders schlecht aus für Tommen Baratheon (97 Prozent Sterbewahrscheinlichkeit) oder für Drachenlady Daenerys Targaryen (95 Prozent).

„Es hat mich geschockt, dass Daenerys Targaryen sterben soll. Aber das glaube ich nicht. Das darf einfach nicht sein“, sagt Goldberg, die nicht nur Wissenschaftlerin ist - sondern auch Fan. Eine gute Nachricht: Die Sterbewahrscheinlichkeit für Jon Snow, der zum Ende der fünften Staffel tot schien, liegt nur bei 11 Prozent.

Die Sache ist aber noch nicht zu Ende, wie Yachdav sagt. „Wir wollen das Projekt in einem weiteren Seminar fortsetzen und dann auch versuchen, die Trefferwahrscheinlichkeit von 74 Prozent zu erhöhen. Aber wir überlegen noch: Vielleicht machen wir auch was mit „Star Wars“.“


Der erste Trailer zur neuen "Game of Thrones"-Staffel:

Der zweite Trailer zur neuen "Game of Thrones"-Staffel:

"Game of Thrones": Hall of Faces - Teaser