Angela Merkel hat sich während des Landtagswahlkampfs in Baden-Württemberg mit potenziellen Parteispendern getroffen. Foto: AFP

Gegrillte Wassermelone und Forelle: CDU-Landesverbände haben im Wahlkampf zu Terminen geladen, bei denen potenzielle Parteispender mit der Kanzlerin speisen konnten – auch in Stuttgart. Die Zusage einer Spende sei „keine Voraussetzung für die Teilnahme“ gewesen, heißt es.

Berlin/Stuttgart - Die CDU hat während der Landtagswahlkämpfe in Baden-Württemberg und Berlin mindestens zwei sogenannte Fundraising-Dinner veranstaltet, bei denen Kanzlerin Angela Merkel mit potenziellen Parteispendern aus der Wirtschaft zusammenkam. Das haben Vertreter beider Landesverbände dem „Spiegel“ bestätigt. Die CDU-Bundeszentrale verwies am Samstag auf Anfrage auf die Stellungnahmen aus den Ländern.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins traf Merkel am 15. August in einem Berliner Vier-Sterne-Hotel eine Gruppe ausgewählter Wirtschaftsvertreter, denen sie - bei gegrillter Wassermelone mit Ziegenkäse und Rostocker Forelle mit Uckermärker Kräutern - über zwei Stunden lang für Gespräche zur Verfügung stand. Zu den Teilnehmern des Treffens wollte sich die Berliner CDU auf „Spiegel“-Anfrage nicht äußern. Eine Sprecherin habe lediglich mitgeteilt, dass es über 20 Gäste gewesen seien, heißt es in dem Bericht. Davon hätten „weniger als die Hälfte“ in der Folgezeit Parteispenden an die CDU Berlin geleistet.

Zusage einer Spende keine Voraussetzung für Teilnahme

Bereits am 18. November 2015 hatte Merkel laut „Spiegel“ an einem Fundraising-Dinner in einem Stuttgarter Restaurant teilgenommen. Der Abend habe dem Meinungsaustausch mit „Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft“ gedient, sagte der baden-württembergische CDU-Landesgeschäftsführer Florian Weller dem Blatt. Namen wollte auch er nicht nennen. Selbstverständlich sei auch „um finanzielle Unterstützung für unsere Partei in Form einer Spende“ geworben worden. Allerdings sei die „Zusage einer Spende keine Voraussetzung für die Teilnahme“ gewesen.

Beim sogenannten Fundraising geht es darum, Unterstützer, Förderer und Spender zu gewinnen. Die SPD war vor kurzem wegen Sponsorengeschäften in die Schlagzeilen geraten, bei denen Lobbyisten gegen Geld Termine mit SPD-Spitzenpolitikern buchen konnten. Die Partei hat diese Praxis inzwischen gestoppt.