Lazaros „Lalli“ Emmanouilidis: Kampfnacht in der Mache Foto: Archiv/z

Der Betreiber der Kampfsportschule „Fight and Fun“ will eine große Kampfnacht organisieren – ohne Zuschauer.

Kornwestheim - Was viele in der Kickbox-Szene vermutet hatten, ist offiziell: Die Europameisterschaft, die vom 5. bis 13. Dezember in der türkischen Stadt Antalya hätte stattfinden sollen, wurde aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Das betraf auch das Kornwestheimer Pointfighting-Toptalent Sandro Peters, Neu-Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. Auch bei ihm war nach der Absage die Luft erst mal raus.

Aber wie schon in der Vergangenheit fanden sich auch hier Mittel und Wege, um weiterzumachen. Sandro Peters ist fest mit der Kampfsportschule „Fight and Fun“ von Inhaber Lazaros „Lalli“ Emmanouilidis verbandelt, er trainiert dort und agiert selbst als Coach für den Nachwuchs. Und Chef Lalli ist keiner, der so einfach aufsteckt. So stehen schon die nächsten Projekte an.

Im Frühjahr hatte Emmanouilidis die App „Reaction Counter“ an den Start gebracht – ein Programm fürs Smartphone, das die Reaktionsgeschwindigkeit des Nutzers bei „kickbox-spezifischen“ Bewegungen misst. An diesem Samstag nun steht ein Wettkampf an, an dem Vertreter aus Kampfsportschulen in sechs Bundesländern teilnehmen, und das in mehreren Altersklassen. „Auch wir hatten bei uns einen Vorentscheid, da gab es teilweise überraschende Ergebnisse“, berichtet Lalli von den Vorbereitungen.

Eine ganz andere Dimension der Vorarbeit braucht es für ein Projekt, das der Kampfsportexperte für den 28. November plant. Gemeinsam mit dem SVK, unter dessen Dach das „Fight and Fun“-Wettkampfteam beheimatet ist, arbeitet man an einer Kampfnacht. Die Rede ist von internationaler Beteiligung, von einer Übertragung ins Internet und möglicherweise einem Nord-Süd-Vergleich der Bundesländer. Mit im Boot ist außerdem die deutsche Abteilung des Kampfsport-Weltverbands Wako (World Association of Kickboxing Organizations). Steigen soll das Ganze ohne Zuschauer nach Möglichkeit in der Kornwestheimer Osthalle.

„Wir arbeiten momentan an den Voraussetzungen und an der Finanzierung“, so Lalli, der neben deutschen Teilnehmern an Kämpfer unter anderem aus Österreich, Tschechien und der Schweiz denkt. Mit SVK-Geschäftsführer Thomas Eeg und Kickbox-Abteilungsleiter Kevin Wehner sei alles besprochen, nun mache man sich an die Aufgabenverteilung und die Sponsorensuche.

Übertragen werden sollen die Kämpfe über Sportdeutschland.tv und damit über die Plattform, die auch die 3. Handballliga zeigt. Von dort soll auch das Kamerateam kommen. „Die Übertragung kann man dann beliebig in den sozialen Medien teilen“, so Lalli, der auch mit einer Teilnahme von Sandro Peters plant. „Einen solchen Spitzenmann müssen wir natürlich in Szene setzen.“ Nun muss Lalli hoffen, dass ihm die Corona-Pandemie keinen Strich durch die Rechnung macht.