Mit einem schnellen Ende des Feinstaubalarms ist nicht zu rechnen. Die Stadt appelliert an die Autofahrer, umzusteigen. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Feinstaubwerte sind deutlich höher als im Januar 2016. Besserung ist wegen der anhaltenden Inversionswetterlage nicht in Sicht.

Stuttgart - In der Landeshauptstadt gab es einschließlich Sonntag in diesem Jahr bereits zwölf Tage, an denen der EU-Grenzwert für Feinstaub überschritten worden ist. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte es nur sechs Überschreitungstage gegeben, die Werte lagen außerdem niedriger als jetzt.

Seit vergangenen Donnerstag misst die Landesanstalt für Umwelt und Messungen am Neckartor täglich mehr als 100 Mikrogramm Feinstaub, am Samstag wurde mit einem Tagesmittel von 134 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft eine Spitze erreicht, die 2016, vom 1. Januar abgesehen, gar nicht erreicht worden ist. Der Höchstwert 2016 lag bei 111 Mikrogramm, er war am 22. November gemessen worden. Der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm. Er darf pro Jahr an maximal 35 Tagen überschritten werden.

Es gibt auch kostenlose Tickets

Eine Besserung ist für die nächsten Tage nicht in Sicht, weil die Inversionswetterlage mit extrem geringem Luftaustausch im Talkessel anhält, außerdem ist kein Niederschlag absehbar. Die Stadtverwaltung appelliert daher erneut, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen und Komfortkaminöfen nicht anzufeuern. Erwachsene müssen in Zeiten des Feinstaubalarms nur ein Kinderticket lösen. Rabatte gibt es außerdem bei Car2go und der Mobilitätsplattform Moovel. Diese verlost zudem kostenlose VVS-Tickets. Diese sind auch in mehreren Geschäften der City-Initiative (cis-stuttgart.de), im Milaneo und auf den beiden ADAC-Geschäftsstellen in Stuttgart auf Anfrage erhältlich.

Als weiteres Angebot könnte es bald eine Mitfahr-App geben, deren Anmeldung über einen Facebook-Benutzerkonto läuft. Das junge Berliner Unternehmen Simply Hop befindet sich nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung und will das auf Stuttgart und die Region begrenzte Angebot so bald wie möglich auf den Markt bringen. „Wir wenden uns gezielt an Städte mit hohem Verkehrsaufkommen, vermitteln Fahrten in Ballungsräumen, aber zum Beispiel nicht von Stuttgart nach Frankfurt“, sagt Markus Ritter von Simply Hop.