Die Kolev Sisters haben in Monte Carlo Gold geholt. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Gleich zweimal haben Artistinnen aus dem Weltweihnachtscircus Stuttgart die höchste Zirkusauszeichnung geholt: Die Kolev Sisters aus Italien und die Equilibristin Wang Meng Chen aus China bekamen am Sonntagabend jeweils den Goldenen Clown in Monaco.

An der Mittelmeerküste gab’s am Sonntagabend Gold für Stuttgart: Beim Internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo triumphierte der Weltweihnachtscircus gleich doppelt. Die beiden Nummern, die in Monte Carlo die höchste Auszeichnung der Zirkuswelt erhielten, haben zuvor auf dem Cannstatter Wasen Premiere in der Manege gefeiert. Über diesen Erfolg freuen sich Michelle (26) und Nicole (22) Kolev aus Italien sowie die 17-jährige chinesische Equilibristin Wang Meng Chen aus Jiangsu mit der Familie von Henk van der Meijden, die in Monaco dabei war und die seit 29 Jahren die besten Artisten der Welt nach Stuttgart bringt.

Michelle Kolev bedankt sich beim Stuttgarter Publikum

„Diesen Goldenen Clown haben wir nicht zuletzt unserer großartigen Spielzeit in Stuttgart zu verdanken“, sagt Michelle Kolev unserer Zeitung. Die 60 Vorstellungen beim 29. Weltweihnachtcircus auf dem Wasen seien „die beste Vorbereitung und das beste Training“ für Monte Carlo gewesen. Dank des begeisterten Stuttgarters Publikums haben die Kolev Sisters „einen enormer Adrenalinkick“ erlebt, der „uns die Energie gab und uns in Topform brachte“, wie die 26-Jährige erklärt.

Schon im Alter von zwölf Jahren trat Michelle in der Manege auf, ihre Schwester bereits mit acht Jahren. Ihre jetzt ausgezeichnete Nummer basiert auf Kraft und Flexibilität. Stets mit einem Lächeln zeigen die jungen Frauen schwierige Übungen, die sonst nur von Männern ausgeführt werden, einschließlich eines doppelten Gleichgewichts auf Stöcken und auf Stelzen mit einer kraftvollen Hebung, die den Atem raubt. Die italienischen Schwestern reisen nun in die USA, wo sie Stars der Show „Mystery“ von Cirque du Soleil sind.

In der Kategorie Nachwuchstalente bekam die chinesische Equilibristin Wang Meng Chen aus Jiangsu, die in Stuttgart mit ihrer berühmten Schlussnummer auftrat, den begehrten Goldenen Clown. „Der moderne Zirkus besteht aus heldenhaften Kunststücken, und diese chinesische Akrobatikshow ist ein perfektes Beispiel“, sagt Produzent Henk van der Meijden. Nach einem Auswahlverfahren würden die Kinder in die Zirkusschule aufgenommen und streng ausgebildet, darunter auch die 17-jährige Wang Meng Chen, die nie zuvor gezeigte Kunststücke präsentiert. Im Handstand führt sie Vorwärts- und Rückwärtssalti mit mehreren Drehungen um sich selbst aus.

Das mit Griffen versehene Rad dient dabei als Plattform und dreht sich automatisch, während die junge Akrobatin auf einer Hand balancierend von Griff zu Griff springt. „Wir konnten in Monte Carlo schön feiern“, berichtet Produzent Henk van der Meijden, der diese beiden Acts aus seinem Weltweihnachtscircus in einer Ko-Produktion nach Monaco gebracht hat. Seine Tochter Elisa van der Meijden und Produktionsleiter Dalien Cohen sind überglücklich über die Ehrung beim wichtigsten Zirkusfestival der Welt für diese Darbietungen. Dies zeige, dass der Weltweihnachtscircus Stuttgart seinem Ruf gerecht werde und die absolute Weltspitze präsentiere. In der nächsten Saison feiern die holländischen Produzenten den 30. Geburtstag ihrer Shows auf dem Cannstatter Wasen.