Der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) leidet seit einem schweren Motorradunfall vor fünf Wochen an einer sogenannten Amnesie. Foto: Landratsamt Pfaffenhofen

Der Pfaffenhofener Landrat ist zwar wiedergewählt, doch sein Amt kann er nicht antreten. Er leidet an einer Gedächtnisstörung.

Pfaffenhofen - Die politische Zukunft des nach einem Unfall an einer Gedächtnisstörung leidenden Pfaffenhofener Landrats Martin Wolf (CSU) bleibt ungewiss. Der 61-Jährige kann auch zweieinhalb Wochen nach seiner Wiederwahl nicht über die Annahme des Amtes entscheiden. Mehrere Versuche, dem im Krankenhaus liegenden Kommunalpolitiker wenigstens das Ergebnis mitzuteilen, scheiterten, wie das Landratsamt am Mittwoch vor Journalisten mitteilte. Juristen sprechen inzwischen von einem bundesweit einmaligen Fall.

Wolf war Anfang April bei einem Motorradunfall schwer verletzt worden. Am 7. Mai wurde er mit knapp 75 Prozent als Landrat wiedergewählt. Weil ihm das Ergebnis krankheitsbedingt bisher nicht mitgeteilt werden konnte, kann auch die Wochenfrist für die Annahme der Wahl oder den Verzicht nicht beginnen. Sollte er die Wahl nicht annehmen, müsste binnen drei Monaten eine Neuwahl stattfinden.

Wahlleiter Heinz Taglieber bekräftigte am Mittwoch, dass Wolf zum Zeitpunkt der Wahl trotz seiner Erkrankung nach dem Gesetz dienstfähig und damit wählbar gewesen sei. Der Versuch, Wolf einen Betreuer zur Seite zu stellen, scheiterte an der Weigerung des zuständigen Gerichts. Taglieber kündigte an, täglich aufs Neue zu versuchen, Wolf im Krankenhaus über den Wahlausgang zu informieren.