Der VfB Stuttgart hat in der Partie bei Dynamo Dresden wenig bis gar nichts anzubieten. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB Stuttgart verliert bei Dynamo Dresden mit 0:5 – und muss sich hinterher viele Fragen gefallen lassen.

Dresden - Was für eine Klatsche für den VfB Stuttgart bei Dynamo Dresden. Beim 0:5 gegen den Aufsteiger lässt der Aufsteiger fast alles vermissen. Wir fassen das Spiel in unserer Fünferkette zusammen.

Spielidee: Mit einem 4-1-4-1-System, in dem Carlos Mané zunächst die einzige Spitze bildete, wollte der VfB-Trainer Hannes Wolf beim 0:5 (0:3)-Debakel an der Elbe auf Sicherheit und Ballbesitz setzen. Das Problem: Die Stuttgarter kombinierten zunächst zwar meist gefällig durch die eigenen Reihen, im Strafraum von Dynamo Dresden war es dann aber vorbei mit der Herrlichkeit. Einzige Ausnahme im ersten Durchgang: In der 33. Minute konterten die Cannstatter schnell über Kevin Großkreutz und Carlos Mané – doch der kleine Offensivmann schoss rechts daneben. „So blöd es nach dem Resultat heute auch klingt. Aber beinahe wäre unser Plan aufgegangen“, sagte Hannes Wolf. Nach der Pause spielte Takuma Asano ganz vorne, Mané wechselte auf rechts, Berkay Özcan kam herein. Doch an der fehlenden Durchschlagskraft des VfB änderte dies rein gar nichts. In der Schlussphase ergaben sich die VfB-Spieler, die sich keine Torchance erspielten, vor 29.906 euphorisierten Dresdner-Fans ihrem Schicksal.

Sechs Minzten entscheiden das Spiel für Dynamo Dresden

Spielentscheidend: Die Stuttgarter schenkten die Partie in sechs Minuten her und leisteten sich dabei hanebüchene Fehler in der Abwehr, die an schlimmste Bundesliga-Zeiten erinnerten. „So wie wir bei den Gegentoren aufgetreten sind, geht das gar nicht“, sagte der Kapitän Christian Gentner. Zunächst ließen der Innenverteidiger Benjamin Pavard und Linksverteidiger Emiliano Insua in der Mitte den Dresdner Sturmtank Stefan Kutschke gewähren. Der köpfte zum 1:0 ein (38.). Als dann Matthias Zimmermann den Ball im eigenen Sechzehner vertändelte, sagte Andreas „Lumpi“ Lambertz danke – 2:0 für Dynamo (42.), das nur zwei Minuten später durch Akaki Gogia zum 3:0 erhöhte. Wieder sah die linke Abwehrseite der Stuttgarter mit Insua und Pavard nicht gut aus. Nach der Pause machten erneut Gogia und Pascal Testroet (77.) das 5:0 für die Sachsen perfekt.

Die Defensive des VfB Stuttgart patzt reihenweise

Spielentscheider: Die Defensivzentrale des VfB war in Dresden die Achillesferse einer insgesamt enttäuschenden Elf. Das begann beim Japaner Hajime Hosogai, der es als Staubsauger vor der Abwehr an Zweikämpfhärte, Passgenauigkeit und Übersicht vermissen ließ. Aber auch Emiliano Insua, Timo Baumgartl und Benjamin Pavard gingen in der Dynamo-Drangphase komplett unter. Der schlimme Patzer des später ausgewechselten Matthias Zimmermann vor dem 0:2 war der Genickbruch. In der zweiten Hälfte stand der VfB fast kollektiv neben sich. „Jeder hat gesehen, dass es mit dieser Einstellung nicht geht. Jetzt sind die Spieler in der Pflicht“, sagte der Stuttgarter Sportvorstand Jan Schindelmeiser.

Wortspiel: „Das war ein ganz bitterer Tag für den VfB – und für mich“, sagte der VfB-Cheftrainer Hannes Wolf.

Spielplan: Bereits am Freitag geht es für den VfB in der heimischen Mercedes-Benz-Arena weiter. Dann ist nach der Blamage von Dresden um 18.30 Uhr der TSV 1860 München zu Gast.