Raus aus dem Feinstaub, rein in den S-Bahn-Frust: Störungen plagten am Dienstag die Fahrgäste. Foto: Leif Piechowski

Wenn es dick kommt, dann kommt es meist knüppeldick: Der S-Bahn-Verkehr war am Dienstag immer wieder aus dem Takt. Bei Fahrgästen herrschte Feinstaubfrust.

Stuttgart - Ausgerechnet mitten in der Hochphase des Feinstaubalarms zeigt sich die S-Bahn von ihrer dunklen Seite: Am Dienstag geriet der S-Bahn-Verkehr durch Störungen massiv aus dem Takt – mit Ausfällen und Verspätungen. Besonders heftig wurde es am Nachmittag: Um 14.19 Uhr blieb ein leerer S-Bahn-Zug, der eigentlich zur Verstärkung eingesetzt wurde, an der Haltestelle Feuersee wegen eines technischen Defekts liegen. Mitten im Nadelöhr. In der Folgen mussten 100 S-Bahn-Fahrten gestrichen werden. Der 15-Minuten-Takt am Nachmittag blieb ebenfalls auf der Strecke.

Der S-Bahn-Zug hatte noch keine Fahrgäste und sollte zur Wendeschleife an der Endhaltestelle Schwabstraße rollen, so ein Bahnsprecher. Dann ging jedoch nichts mehr. Wie immer bei einer blockierten Stammstrecke wurde das übliche Umleitungsprogramm gefahren: Die Linien S 1 und S 2 fuhren über die Gäubahntrasse nach Vaihingen, die S 3 fuhr nur bis Bad Cannstatt. Die S 4 verkehrte nur bis Kornwestheim, die S 5 hielt am Hauptbahnhof oben, die S 6 und S 60 kehrten in Zuffenhausen wieder um.

Es kam zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen – eine S 2 beispielsweise war mit 21-minütiger Verspätung auf den Fildern unterwegs, ehe die Tunnelstrecke wieder freigegeben werden konnte. Der havarierte Zug wurde gegen 15.45 Uhr zur Schleife unter der Schwabstraße geschleppt. Die Strecke wurde um 16.05 Uhr wieder freigegeben. Feinstaubfrust bei den Fahrgästen: Die saßen noch gegen 16.30 Uhr in vollen und stickigen S-Bahnen fest.

Bereits im morgendlichen Berufsverkehr hatte eine liegengebliebene S-Bahn zwischen Rohr und Böblingen sowie eine anschließende Stellwerkstörung auf der Achse der Linie S 1 und der Regionalzuglinie R 1 zwischen Böblingen und Vaihingen zu Verspätungen und Ausfällen geführt. Einzelne S-Bahnen, wie die S 2 von Filderstadt um 7.34 Uhr, wurden komplett gestrichen. Ein Notarzteinsatz in Vaihingen sorgte zusätzlich für Behinderungen. Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen – oder einen der nächsten Züge abwarten.