Die großen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Vaihinger Frühling sind die Aushängeschilder des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte. Foto: privat

Die Mitglieder des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte (VVF) haben Jörg Schrempf zum neuen Vorsitzenden gewählt. Folkmar Schiek war wegen Unstimmigkeiten im Vorstand zurückgetreten.

Vaihingen - Es sei eine sehr harmonische Veranstaltung gewesen, betont Ingo Vögele. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte (VVF), und zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Am Dienstag kamen die Mitglieder des Einzelhandelsvereins zu ihrer Hauptversammlung zusammen. Wahlen hätten nach drei Jahren sowieso wieder auf der Tagesordnung gestanden. Diesmal standen sie aber doch unter einem besonderen Stern. Denn der ehemalige VVF-Vorsitzende Folkmar Schiek hatte sein Amt Mitte April niedergelegt. Hingeschmissen, möchte man sagen, denn es hatte Unstimmigkeiten zwischen Schiek und seinen Vorstandskollegen Vögele und Hans Guryca gegeben.

Schiek war seit 2014 der Vorsitzende des VVF gewesen. Auf seiner Facebook-Seite begründete er seinen Rücktritt damit, dass Vögele und Guryca „seinem Konzept zur zukünftigen Neuausrichtung des Vereins zum Wohle der Mitglieder, welches unter anderem Veränderungen der politischen und gesellschaftlichen Lage Vaihingens berücksichtigte“ nicht hätten folgen wollen.

Jörg Schrempf war Gründungs- und Ehrenmitglied

Bei der Hauptversammlung war das aber kein Thema mehr. Im Gegenteil: Die Mitglieder hätten die Berichte des Vorstands mit großem Interesse verfolgt und diesen dann ohne Gegenstimmen entlastet, beschreibt Vögele die Situation. Auch bei den Neuwahlen seien sich die Geschäftsleute einig gewesen: Sie wählten Jörg Schrempf zum neuen VVF-Vorsitzenden und bestätigen Vögele und Guryca in ihren Ämtern. Als Schriftführerin folgt Regina Bolsinger auf Angelika Kiefer. Sie hatte den VVF zusammen mit Schiek verlassen. Bei der Hauptversammlung waren 31 der etwa 90 stimmberechtigten Mitglieder anwesend. Das sei ein sehr guter Schnitt und eine größere Beteiligung als in den Vorjahren, betont Vögele. Es zeige, dass die Mehrheit den von ihm und Guryca eingeschlagenen Kurs unterstütze, so die Einschätzung des VVF-Öffentlichkeitsbeauftragten.

Schrempf feiert damit nun sozusagen sein Comeback im VVF. Denn er ist Gründungsmitglied und war bis 2014 im Vorstand, wenn auch nicht an der Spitze des Vereins. Seit seiner Verabschiedung in den Ruhestand ist er VVF-Ehrenmitglied. „Ich war dem Verein immer verbunden“, sagt Schrempf. Als er von den Unstimmigkeiten im VVF erfahren habe und ihm das Amt des Vorsitzenden angetragen wurde, habe er sich für den Neuanfang entschieden. „Ich hatte jetzt ein paar Jahre lang nichts mit dem Verein zu tun. Nach dem, was gewesen ist, ist es vielleicht gut, wenn nun jemand von außen kommt, jemand, der neutral ist“, so Schrempf. Er habe vermeiden wollen, dass der Verein Schaden nehme. Sein Ziel sei es nun, den VVF zusammen mit seinen Vorstandskollegen weiterzuentwickeln.

Mitgliederzahl ist in den vergangenen Jahren gestiegen

Folkmar Schiek hatte ursprünglich angekündigt, dass er zur Hauptversammlung noch einmal kommt und Stellung bezieht. Schlussendlich blieb er der Veranstaltung aber fern. „Es hätte keinen Zweck gehabt, wenn ich gekommen wäre“, sagt Schiek. Der VVF habe mit Schrempf nun „einen Rentner an der Führungsspitze“. Das passe ins Bild des VVF und zeige wie rückwärtsgewandt dieser sei. „Ich habe meine Mitgliedschaft im VVF gekündigt und werde mich nun auf den Ortshistorischen Verein konzentrieren“, kündigt Schiek an.

Schrempf weist den Vorwurf zurück, dass im VVF nichts vorangehe. „2014 hatte der Verein um die 50 Mitglieder, jetzt sind es mehr als 90“, nennt er eine Zahl zum Beweis und ergänzt: „Ich bin zwar Rentner, stehe aber immer noch mitten im Leben und bin fit genug, um etwas zu verändern.“ Der Verein stehe nicht still. „Wir alle wollen was für Vaihingen und die Vaihinger Geschäftswelt erreichen.“

Dazu möchte sich der neue Vorstand in der kommenden Woche zusammensetzen. „Wir wollen die Vorstandsarbeit wieder intensivieren“, sagt Vögele. Auch er sieht Schieks Vorwürfe und die auf der VVF-Facebook-Seite geposteten abfälligen Kommentare gelassen: „Wir blicken nach vorn.“