So schlimm wie in Degerloch gingen Busunfälle im Linienverkehr selten aus. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Busfahren in Stuttgart ist sicher – mit wenigen Ausnahmen. Hier gibt es eine Liste darüber, was in den letzten Monaten im Linienbusverkehr passierte.

Stuttgart - Der Linienbus gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel in Stuttgart. Die Linien werden von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) bedient, die ihrerseits aber auch Fremdunternehmer beauftragen. Doch ganz unfallfrei ging es nicht immer aus.

Fall in Linie 43 Eine 41-jährige Mutter mit Kinderwagen und eine etwa 80-jährige Frau mit Rollator kommen am 17. September zu Fall, als der Bus an der Haltestelle Charlottenplatz in der Innenstadt anfährt. Der Bus fährt weiter, eine Betroffene erstattet später Anzeige. Die Polizei ermittelt den 41-jährigen Fahrer, der den Grund erklärt: Er habe wegen eines unachtsam den Fahrstreifen wechselnden Autofahrers stark bremsen müssen. Weil die Frauen keine Verletzungen geltend gemacht hätten, sei er weitergefahren.

Linie 40 übersehen Schlimme Folgen hat die Unaufmerksamkeit einer 35-jährigen Autofahrerin am 31. August am Hauptbahnhof in der Innenstadt: Sie biegt am Arnulf-Klett-Platz verbotenerweise nach rechts ab, übersieht den Linienbus neben ihr. Der Busfahrer kann mit einer Vollbremsung eine Kollision verhindern. Zwei 33 und 82 Jahre alte Fahrgäste aber stürzen und erleiden schwere Verletzungen.

Transporter gegen Linie 43 Nicht aufgepasst hat ein 31-jähriger Transporterfahrer, der am 9. Juni in der Olgastraße in der Innenstadt die Fahrspur wechselt. Bei der Kollision werden zwei Fahrgäste leicht verletzt.

Baby fliegt aus Kinderwagen Als ein 36-jähriger BMW-Fahrer am 25. März den Wagenburgtunnel Richtung Hauptbahnhof verlässt, wechselt er einfach auf die Busspur – und kollidiert mit einem Linienbus. Im Bus fällt ein einjähriger Junge aus dem Kinderwagen, leicht verletzt werden auch ein vierjähriges Kind, ein 21-Jähriger und zwei 18 und 34 Jahre alte Frauen.

Kran gegen Linie 58 Ein schwerer Haken eines außer Kontrolle geratenen Baukrans trifft am 2. Oktober 2014 in der Schmidener Straße in Bad Cannstatt einen vorbeifahrenden Bus der Linie 58 und durchschlägt mehrere Scheiben. Es ist ein Wunder, dass niemand getroffen wird. Der Busfahrer und drei Fahrgäste kommen mit dem Schrecken davon.

Passant stirbt vor Linie 54 Keine Chance hat ein Busfahrer, als ein 55-jähriger Fußgänger am 28. Juli 2014 vor ihm über die Fußgängerfurt rennt – trotz roter Ampel. Trotz Vollbremsung erfasst er den Passanten, der noch am Unfallort stirbt. Verletzte gibt es nicht: Der Bus auf Betriebsfahrt hat keine Fahrgäste an Bord. (wdo)