Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort. Foto: dpa/Sascha Baumann

Am Samstag schlägt in Unterensingen ein Blitz in einen Baum ein, mehrere Menschen werden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Nun hat die Polizei weitere Details bekanntgegeben.

Beim Einschlag eines Blitzes in einen Baum an einem Ausflugslokal im Landkreis Esslingen sind drei Menschen lebensgefährlich verletzt worden, darunter ein Kind. Der Elfjährige, eine 43 Jahre alte Frau und ein 35-jähriger Mann saßen nach Polizeiangaben am Samstagnachmittag an einer Biertischgarnitur unter dem Baum. Ersthelfer kümmerten sich um die Verletzten, bevor sie in Krankenhäuser kamen. Den Jungen flog ein Rettungshubschrauber in eine Klinik. Am Sonntag gab es nach Angaben eines Sprechers zunächst keine neuen Erkenntnisse zum Gesundheitszustand der Betroffenen.

Darüber hinaus wurde der Mitteilung zufolge eine 40-jährige Frau bei dem Vorfall in der Gemeinde Unterensingen verletzt, aber nicht lebensgefährlich. Ihre Kinder - ein 4-jähriger Junge und ein Mädchen im Alter von knapp 11 Monaten - erlitten einen Schock. Sie befanden sich beim Blitzeinschlag in einem Fahrradanhänger, so die Polizei.

Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort, unter anderem mit vier Notärzten. Zur Betreuung der Ersthelfer und Augenzeugen war ein Notfallnachsorgedienst im Einsatz. Etwa 15 Menschen hatten laut Polizei in einer Scheune Schutz gesucht, als das Gewitter aufzog.

Das rät die BAG bei Gewittern

Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder rät, bei Gewittern Schutz in einem Gebäude oder einem geschlossenen Auto zu suchen. Im Freien sollte man sich eine flache Stelle oder besser Vertiefung suchen. „Gehen Sie in die Hocke, stellen Sie die Füße eng nebeneinander schließen Sie die Arme um die Knie.“

Der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) warnt auf seiner Internetseite: „Vermeiden Sie die unmittelbare Nähe zu besonders einschlaggefährdeten Objekten.“ Das seien einzeln stehende Bäume, Baumgruppen, Waldränder, Bergspitzen, Deiche und Holzmasten von Freileitungen. Im Inneren eines Waldes mit gleichmäßig hohem Baumbestand sei die Gefahr eines Blitzeinschlags zwar geringer. Ein Abstand zu allen Bäumen und Ästen von mindestens zehn Metern sei aber optimal. Es gelte auch nicht das alte Sprichwort „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“, mahnen die Fachleute. „Der Blitz schlägt in alle Baumarten gleich ein.“

Die BAG empfiehlt weiter, zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern zu halten und offenes Gelände, Berggipfel, Türme, Pfeiler, Masten, Antennen, Hügel sowie Gewässer zu meiden und sich nicht an Zäune zu lehnen. „Vermeiden Sie alle Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder.“