Für die Fans des VfB Stuttgart stellt sich am Samstag eine wichtige Frage: Wie kommen wir rechtzeitig in die MHP Arena zum Heimspiel gegen RB Leipzig? Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Die Lokführer streiken. S-Bahnen fahren nicht – auch am Samstag. Das bereitet den Fans des VfB Stuttgart großes Kopfzerbrechen: Wie komme ich nur rechtzeitig zum Anpfiff ins Stadion? Ein Fan hat sich etwas ganz Kurioses überlegt.

Der Bahnstreik betrifft auch Besucher von Großveranstaltungen. Ohne den ÖPNV wird’s am Wochenende spannend bei der Demo gegen Rechts in Ludwigsburg, ebenso beim Spiel des VfB Stuttgart. Da wird die Bude gegen RB Leipzig mit 50 000 Fans voll sein – ausverkauft. Wie wichtig die S-Bahn bei Heimspielen der Wasenkicker ist, sieht man daran, dass sich zwischen Hauptbahnhof und Cannstatt niemand in der Bahn festhalten muss – prall voll, da kann keiner umfallen. Doch wie soll man ins Stadion kommen, wenn keine S-Bahn fährt?

Wie komme ich pünktlich in die MHP Arena?

Das fragte sich mit Schrecken ein VfB-Fan aus dem nördlichen Landkreis Ludwigsburg. Das Auto? Die Parkhäuser am Wasen sind immer voll und Parkplätze rar. Der Bus zur U-Bahn nach Remseck fährt samstags nicht. Das Rad? Zu riskant, es lag doch erst Schnee. Zu Fuß am Neckar entlang? Ein Tagesmarsch. Moment. Neckar? Da ist er, der Hoffnungsschimmer! Mit dem Schiff! Fährt die MS Wilhelma doch von Marbach nach Cannstatt. Das wäre gleich auch eine Gaudi.

Was gibt der Schiffsfahrplan her?

Doch der Fahrplan ist ernüchternd: Das Schiff pausiert im Januar. Und sonst hätte die einzige Tagesfahrt erst um 16.30 Uhr geendet. Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Ein Pech aber auch! Mit der Schiffsidee war er nicht allein: Der Cannstatter Quellen-Club schipperte vorigen Sonntag, auch ohne Streik, zum Landesnarrentreffen nach Neckarweihingen. Der Fasnetverein mietete sich kurzerhand ein Schiff. Die Lösung aber ist dem sparsamen Schwaben und VfB-Fan dann doch zu teuer, und so spontan noch Mitbetroffene finden? So gab der Fan sein Ticket schweren Herzens ab – und delegierte das Problem womöglich an den nächsten.