Geld Foto: dpa-Zentralbild

Zwei Nachträge zum schwäbischen Spruch des vergangenen Wochenendes. Roland Mücke aus Kornwestheim rückt den Satz aus seiner Sicht zurecht.

Stuttgart - „Öfters kommt es vor, dass wir mit meinen Eltern über alte, fast ausgestorbene schwäbische Wörter reden“, schreibt Silvia Baitinger aus Deckenpfronn. „Da ich in einem Drei-Generationen-Haushalt aufgewachsen bin, kann ich mich an viele Ausdrücke meiner Großeltern noch erinnern, obwohl sie heute kaum oder gar nicht mehr benutzt werden. So haben wir neulich über das Wort ,äschdemiera‘ geredet, was wohl soviel heißt wie ,ehren, respektieren, schätzen‘. Dass dieses ,Fremdwort‘ auch früher nicht alle Leute verstanden haben, zeigt folgende Geschichte: Eine nicht mehr ganz junge Frau fand doch noch einen Mann und heiratete ihn. Als sie von einem Bekannten gefragt wurde: ,Äschdemiert‘ er de au?“ (er hat wohl gemeint, ob sie auch respektiert und geschätzt wird), antwortete sie: , Ja, aber ned ell Nachd.‘“

Gerda Schmid aus Nürtingen schreibt: „Es sind jetzt bereits mehrere Beiträge über den Bemberlestag/Bembemberlestag erschienen. Dabei fällt mir immer das Wort Glembemberles-Markt ein. Der Glembemberlesmarkt, ist kein Wochenmarkt; er kommt in Nürtingen nur drei mal im Jahr vor. Heute sagt man auch Krämermarkt dazu.“

In diese Reihe gehört auch der Beitrag von Thomas Stetter aus Neugereut. Er meint: „Das Wort Bembemberlestag isch falsch gschrieba. Mai Dante hot’s no g‘wisst. Die Antwort isch ganz oifach: Der Bembemberlestag hoißt eigentlich Klemberberlestag. Dr Klembemberlestag isch dann, wenn d’Eila (Eulen) bockat, d’Schof (Schafe) nieasat ond d’Esel walaet. Kurz druff, also glei dr’noch, isch dr Klembemberlestag. Jetzt isch älle älles klar?“

Zwei Nachträge zum schwäbichen Spruch des vergangenen Wochenendes. Roland Mücke aus Kornwestheim rückt den Satz „wenn i Dai Geld hätt’ ond Du mein Verstand, no hättet mir beide nex‘ aus seiner Sicht zurecht. Denn: „Welcher Schwabe bezeichnet sich selbst als Idiot? Deshalb ist der Spruch umzudrehen: „Wenn Du mai Geld hättsch ond i Dein Verstand, no hättet mir beide nex.‘“

Dieter Abendschein aus Stuttgart-Heumaden schreibt: „Wenn meinem Freund Theo etwas misslang, hatte er folgenden Spruch parat: ,Wenn i dai Geld hätt’, and du mai Hirn, no dät i ens Armehaus komme ond du ens Irrehaus‘“.

Der schwäbische Spruch dieses Wochenendes kommt von Horst Bauer aus Aidlingen: „Als mein Onkel in jungen Jahren von seinen Musikkameraden gefragt wurde, wann er denn heirate, gab er zur Antwort, ,wenn d’Telegrafamaschta blühet‘. An seiner Hochzeit bekam er ein Bild geschenkt. Es zeigte zwei blühende Holzmasten und auf einer Telefonleitung pfeifende Staren. Darunter stand: ,Ha’ no Otto, zerschd hoscht g’lacht, ond jetzt blühet dia Maschta en voller Pracht!‘“

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