Spätzle schaben ist eine hohe Kunst Foto: dpa

Zum Thema Spätzle ist noch einiges zu sagen – meint beispielsweise Elke Geiger aus Nürtingen.

Stuttgart - Zum Thema Spätzle ist noch einiges zu sagen – meint beispielsweise Elke Geiger aus Nürtingen. Sie schreibt: „Der Mann einer lieben Freundin sah seiner Frau beim Spätzleschaben zu. Offensichtlich dachte er, dass man dies schneller und somit produktiver bewerkstelligen könnte. Kurzerhand nahm er seiner Frau das Spätzlesbrett aus der Hand und versuchte sein Glück. Als das Spätzleschaben doch schwieriger war, als er erwartet hatte, warf er den ganzen Teig in das kochende Wasser und rief: ,Do – verdoilad eich!‘ (Verteilt euch!).“

Von Ursula und Rolf Schertlen aus Ebersbach stammt dieser Spätzle-Beitrag: „Eine Freundin von uns hatte – es mag im Jahr 1960 gewesen sein – im Kochunterricht in der Schule ,Spätzleschaba‘ gelernt. Zu Hause probierte sie das Gelernte aus. Als sie fertig war, kam ihre Mutter – eine nette, aber resolute Schwäbin – in die Küche, um das Werk zu begutachten. Scheinbar war sie mit dem Ergebnis der Kochkünste ihrer Tochter nicht zufrieden, denn sie riss energisch das Fenster auf und rief: ,Wenn ihr Spatza send, no kennet ihr au fliaga!‘ Und schon waren die zu dick geratenen ,Spatza‘ draußen.“

Die Reihe der schwäbischen Abzählverse setzen wir fort mit einem Beitrag von Dieter Lautenschläger aus Weinstadt-Endersbach:

„Ene dene dube dene,

dube dene dahlia,

ebe bebe bembio, bio bio buff.

Bei ,buff‘ erhielt der, auf den das Wort beim Abzählen traf, einen kleinen ,Buff‘ mit der Faust. Den fast wortgleichen Vers sandten Margarete Keller, Joachim Hirth und Renate Rother ein. Frau Rother fügt noch diesen Reim hinzu, den auch Rolf Schippert kennt:

Enzerle, Zenzerle, Zitzerle zäh,

Eichale, Beichale, Knell!

Bei ,Knell‘ bekam man die geballte Faust des Auszählenden in die eigene ausgestreckte Hand geknallt.“

Helga Schmidt aus Herrenberg kennt einen anderen Abzählvers: „Wenn jemand einen Schluckauf hatten, sagten wir:

‚Hecker, spreng über d’ Äcker,

spreng über d’ Au,

spreng de alde Weiber nau.‘“

Kein Abzählvers, sondern ein schwäbischer Sinnspruch kommt aus der Feder von Jürgen Koop aus Weissach im Tal:

„Wenn es mal wieder besonders schön oder unterhaltend oder was auch immer, vor allem aber spät wurde am Stammtisch, hatte man immer eine Ausrede:

Dohoim isch dohoim,

am Stammdisch isch am Stammdisch,

aber manchmol isch’s

am Stammdisch oifach dohoimdr.“

Harald Neef aus Stuttgart zitiert ein Gedicht von Wilhelm Ottenbacher „einst Gastwirt und Dichter im Adler zu Asperg:

Sächla

Wäldla, Wiesla, Berla, Äcker,

Gärtla, Bächla ond dr Necker

Häusla, die arg sauber send,

Leutla, wo en Moschtkruag hend,

Spätzla möget, gern sich reget,

Tapfer werklet, net lang nörglet,

Dös sind, wenn mer’s gnau betrachtet,

Sächla, wo mir Schwoba achtet.“

Der schwäbische Spruch de Wochenendes kommt von Irmgard Schlotz aus Urbach: „Von oim, der moint, er sei ganz b’sonders gscheit, said mr: ,Daer nemmd’s Grasduach an faif Zipfel.‘ (Es hat aber nur vier Zipfel oder Bändel).“

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