Das sichergestellte Schlauchboot Foto: DLRG

An der Schleuse in Hofen wird am Mittwochmittag ein umhertreibendes Schlauchboot entdeckt. Weil nicht klar ist, ob jemand ins Wasser gefallen ist, beginnt eine Suche mit zahlreichen Beteiligten.

Eine Bootsfahrt, die ist lustig, eine Bootsfahrt, die ist schön – allerdings nicht, wenn im Boot am Ende niemand mehr sitzt und keiner weiß, ob etwas passiert ist. Große Aufregung hat deshalb am Mittwochmittag ein türkis-blau-gelbes Schlauchboot auf dem Neckar im Bereich der Staustufe Hofen ausgelöst.

Dort entdeckte ein Schleusenbediensteter das im Wehrbereich herrenlos umhertreibende Boot gegen 14 Uhr. Er rief umgehend die Stuttgarter Wasserschutzpolizei. Weil nicht klar war, ob jemand ins Wasser gefallen ist, forderte sie Verstärkung an, sodass es zu einem Großeinsatz kam. „Allein von der Berufsfeuerwehr waren sechs Fahrzeuge und 20 Einsatzkräfte am Neckar“, sagt Feuerwehrsprecher Daniel Anand. Weitere Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr und der Drohneneinheit machten sich auf den Weg. Zudem beteiligte sich ein in unmittelbarer Nähe befindliches Motorboot der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ebenfalls an der Suche nach möglicherweise vermissten Menschen.

Gefunden wurde allerdings niemand. „Nachdem die Absuche des Auffindeortes negativ verlief sowie aufgrund des verwahrlosten Zustandes, wird davon ausgegangen, dass das Schlauchboot durch die ergiebigen Regenfälle der letzten Wochen in den Wehrbereich geschwemmt wurde und kein Unglücks- oder Vermisstenfall vorliegt“, sagt ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Die weiteren Einsatzkräfte, die sich bereits auf der Anfahrt befanden, wurden daraufhin wieder nach Hause geschickt.

Die Wasserschutzpolizei weist in diesem Zusammenhang allerdings auf die Gefährlichkeit von Wehrbereichen an Schleusenanlagen hin. „Diese sollten zur eigenen Sicherheit nicht befahren werden, um nicht in eine unkontrollierbare Strömung zu geraten. Grundsätzlich wird auf dem Neckar als Bundeswasserstraße darüber hinaus das Tragen von Schwimmwesten empfohlen“, heißt es dort.

Auch kleine Boote brauchen Kennzeichnung

Was zudem viele nicht wissen: Laut Polizei unterliegen auch kleinere Boote, wie in diesem Fall ein Schlauchboot, einer Kennzeichnungspflicht. „Es sollte dauerhaft und gut leserlich zumindest mit dem Namen des Eigentümers sowie dessen Erreichbarkeit oder Adresse beschriftet sein“, heißt es dort. Dies erleichtere den Rettungskräften in Fällen wie diesem, ein Boot eindeutig zuzuordnen und einen tatsächlichen Unglücksfall schnell und eindeutig erkennen zu können.