Reinhard Wolf (links) und Roland Luther freuen sich, dass mit Hilfe der Aktion „schön wandern“ die Panoramatafel auf dem Rossberg erneuert werden konnte. Foto:  

Vor einem Jahr ist die Aktion „Schön wandern“ gestartet. Bei der Aktion des Schwäbischen Albvereins, der Brauerei Dinkelacker und den Stuttgarter Nachrichten haben Leser Tipps zur Verbesserung ihrer Lieblingswanderwege eingereicht. Dinkelacker hat 10 000 Euro gespendet, um drei Vorschläge zu verwirklichen. Jetzt sind die Projekte abgeschlossen. Die Kosten lagen jeweils bei um die 3000 Euro.

Region Stuttgart - Die Aktion „Schön wandern“ ist eine Kooperation des Schwäbischen Albvereins, der Brauerei Dinkelacker und der Stuttgarter Nachrichten. Viele Naturfreude haben uns tolle Tipps gegeben, wie sich ihre Lieblingswanderwege sicherer, bequemer und schöner gestalten lassen. Entsprechend schwer ist unserer Jury die Entscheidung gefallen. Aber der Rahmen war vorgegeben: Die Tipps mussten sich relativ schnell umsetzen lassen, und sie durften die Kosten von jeweils rund 3000 Euro nicht sprengen. Denn der finanzielle Spielraum war vorgegeben: Die Brauerei Dinkelacker hat insgesamt 10 000 Euro gespendet. Mittlerweile sind die drei Projekte abgeschlossen oder so gut wie beendet -

Auf dem Rossberg gibt es eine neue Panoramakarte: Ob sein Vorschlag Chancen hat? Roland Luther war unsicher. Doch dem passionierten Wandersmann war es eine Herzenssache, dass die Panoramatafel auf dem Kleinen Rossberg in Winnenden erneuert wird. „Die Aluminiumkarte ist so zerkratzt, dass niemand mehr lesen kann, was von dem Aussichtspunkt aus alles zu sehen ist“, begründete Luther damals seinen Vorschlag. Jetzt haben Spaziergänger und Wanderer auf dem Rossberg wieder den Überblick. Anfang Mai wurde die neue Tafel eingeweiht, und seither gibt es kein Rätselraten mehr, welche der Erhebungen in weiter Ferne nun der Wunnenstein und welche der Juxkopf ist. „Der Zeitpunkt war genau richtig. Denn er ist mit dem Landesfest des Schwäbischen Albvereins in Winnenden zusammengefallen“, freut sich dessen Vizepräsident Reinhard Wolf. Der Nebeneffekt: Die Erneuerung der Panoramatafel war der Anstoß dafür, auch die laut Luther „halsbrecherische Treppe“ hoch zum Aussichtspunkt für rund 10 000 Euro zunächst provisorisch zu erneuern und demnächst soll sie dauerhaft sicher gemacht werden. „Außerdem hat der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth zugesagt, die grünen Info-Tafeln für den geologischen Lehrpfad am Rossberg zu erneuern“, so Luther.

Müll neben der historischen Bank ist abtransportiert

In Darrmsheim ist die Ruhbank saniert: Ärger? Den hat Wolfgang Lang schon fast vergessen. Dem Döffinger war die zerstörte Ruhbank zwischen Grafenau und Maichingen an der Kreisstraße 1004 auf Darmsheimer Gemarkung im Kreis Böblingen seit langem ein Dorn im Auge. Die Rastmöglichkeit, die aussieht, als wäre sie für einen Riesen gemacht, stammt aus dem 19 Jahrhundert. 1,30 Meter hoch ist sie, weil sie gar nicht zum Sitzen gedacht war, sondern als Ablage für die Rückenkörbe und Rucksäcke der Mägde, Bauern und Hausierer, die zwischen den Ortschaften unterwegs waren. Aus der Ablage war ein großes Stück Schilfsandstein gebrochen. Die eigentliche Sitzbank war nicht mehr zu sehen, weil sie verrutscht und völlig zugewachsen war. Da Ruhbänke eine Besonderheit im Großraum Stuttgart sind und ein Stück Heimatgeschichte erzählen, bewarb sich Lang bei der Aktion „Schön wandern“ mit dem Vorschlag, die Bank instand zu setzen. In Absprache mit dem Denkmalschutz hat ein Steinmetz den herausgebrochen Steinbrocken ersetzt. Die Bank wurde mit dem Sandstrahler gereinigt, das Buschwerk um die Bank beseitigt und der Müll abtransportiert, der sich rund um die Bank angesammelt hatte. „Die Ruhbank sieht jetzt aus wie aus einem Guss – so als wäre sie nie beschädigt gewesen“, freut sich Lang über die erfolgreiche Sanierung.

Quellen liegen jetzt im Sonnenlicht

Bei den drei Brunnen im Sindelfinger Wald gibt es einen sicheren Aufgang. Die Treppen bei den „Drei-Brunnen“, so werden drei Quellen ,im Sindelfinger Wald genannt, können nicht erneuert werden. Das wäre zu teuer geworden. Denn der Hang ist so steil, dass auch ein Geländer hätte gebaut werden müssen. Trotzdem ist Rainer Hertneck zufrieden. Der 79-Jährige hatte vorgeschlagen, die maroden Stufen zu erneuern, die den steilen Stich hochführen. Die Stufen sind jetzt weg. Die Rutschgefahr durch Sägespäne gebannt und sicher hoch kommen Menschen, die nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind, über einen ausgeschilderten Umweg. Außerdem wurden drei neue Bänke aufgestellt und der Bereich um die drei Quellen so ausgedünnt, dass mehr Sonnenlicht hinfällt. In den nächsten Wochen sollen als Übergang über den Bach noch mehrere Steine ins Wasser gesetzt werden. Erst wenn das erledigt ist, wird der Platz eingeweiht. Wie bei den anderen Einweihungsfesten ist auch das Partymobil von Dinkelacker dabei. Die Einweihung ist im September geplant.