Von Thomas NäherSTUTTGART. Beim VfB Stuttgart ist am Saisonende Schluss. So

Von Thomas Näher

STUTTGART. Beim VfB Stuttgart ist am Saisonende Schluss. So viel ist sicher, so hat es Jens Lehmann mit Manager Horst Heldt vereinbart. Dann zieht der Torhüter die Handschuhe aus. Aber streift er sich woanders gleich wieder welche über? "Vielleicht passiert ja etwas Exotisches", sagt der Ex-Nationalkeeper und lächelt vielsagend - vielleicht in den USA?

Auch mit 40 Jahren hat Jens Lehmann noch lange nicht genug. Der Ex-Nationalkeeper ist körperlich bestens in Schuss, auch mental fühlt er sich noch auf der Höhe, um viele seiner jüngeren Kollegen auszustechen. Kurz: Die Vorfreude auf den sportlichen Ruhestand hält sich bei Lehmann in Grenzen. Deshalb sondiert er die Möglichkeiten, die sich ihm im Spätherbst seiner Karriere noch bieten, und da sind alte Freundschaften bestimmt kein Hindernis.

Mit Freddie Ljungberg, dem schwedischen Mittelfeldspieler, feierte Lehmann einst beim FC Arsenal Erfolge. 2004 gewannen die beiden Seite an Seite den Meistertitel in der Premier League, ein Jahr später wurden sie gemeinsam Pokalsieger. Inzwischen spielt Ljungberg bei den Seattle Sounders in der amerikanischen Major League Soccer (MLS), und der Kontakt ist nie abgerissen, im Gegenteil: Ljungberg, so ist zu hören, soll Lehmann zuletzt einen Wechsel in die US-Profiliga schmackhaft gemacht haben.

Dort stehen namhafte Profis aus Europa hoch im Kurs, und für starke Torleute haben viele Vereine Verwendung. Red Bull New York und der FC Dallas etwa wollten erst im Februar Oka Nikolov (35) über den Großen Teich locken. Der Schlussmann von Eintracht Frankfurt hat seinen Vertrag am Main inzwischen verlängert, doch beide Clubs haben die vakante Position noch nicht besetzt. Oder wechselt Lehmann gleich zu Ljungberg zu den Sounders nach Seattle, deren Trainer der gebürtige Tübinger Sigi Schmid ist?

"Wir diskutieren das in der Familie", sagt Lehmann, "aber die Diskussion ist noch nicht beendet." Ein paar Tage kann er sich ja auch noch Zeit lassen.