Der französiche Regisseur Jerome Salle, der britische Schauspieler Orlando Bloom und die südafrikansiche Schauspielerin Joelle Kayembe posieren bei der Deutschland-Premiere von Zulu. Foto: dpa

Mit „Largo Winch“ (2008) hat der Franzose Jérôme Salle bereits gezeigt, dass europäische Thriller visuell mithalten können – leider fehlte es an Inhalt. Den hat der Regisseur nun in Südafrika gefunden.

Filmkritik und Trailer zum Kinofilm "Zulu"

Mit „Largo Winch“ (2008) hat der Franzose Jérôme Salle gezeigt, dass europäische Thriller visuell mithalten können – leider fehlte es an Inhalt. Den hat er nun in Südafrika gefunden, wo die Apartheid nachwirkt. Forest Whitaker („The Butler“) gibt einen auf Vergebung geeichten schwarzen Cop, dessen alte Mutter im Township Sozialarbeit macht, Orlando Bloom („Fluch der Karibik“) einen weißen Cop, der säuft und hurt, seitdem Frau und Sohn ihn verlassen haben. Alle Figuren sind scharf gezeichnet, Whitaker agiert und redet mit salbungsvollem Pastoren-Gestus, der auf hübsche Helden abonnierte Bloom überzeugt als reumütiges Raubein, das sich nie ändern wird.

» Trailer zum Kinofilm „Zulu

Der Plot aber entgleist: Wenn Pharmakonzerne neue Medikamente an armen Afrikanern testen wie in „Der ewige Gärtner“, spiegelt das als Verschwörungstheorie einen gewissen Geist, eine gezielte Ausrottung schwarzer Kinder dagegen wirkt weltfremd und einfach nur unappetitlich. Die Bilder passen dazu: Hand ab, Kehle durch – richtig brutal geht es nun zur Sache, während Blooms Figur suspendiert auf eigene Faust weitermacht und Whitakers Figur doch noch die Sicherung durchbrennt.

Über das doch überzogene Morden und Rächen verblasst der starke Beginn – und Salle bringt sich um den verdienten Lohn.

Was sonst noch im Kino in Stuttgart läuft, finden Sie in unserem Kino-Programm.