Der Rohrbau an der Haldenrainstraße 198 steht. Grund genug für die evangelische Kirchengemeinde das mit rund 90 Besuchern zu feiern. Foto: Marta Popowska

Die Kindertagesstätte Himmelsleiter und das Gemeindehaus feiern Richtfest. Im Herbst sollen die Kinder ihr neues Domizil in Beschlag nehmen. Noch fehlen allerdings Erzieherinnen.

Rot - Der Richtspruch ist gesprochen, das Trinkglas vom Dach geworfen und auch zerbrochen: alles in allem stehen die Omen also gut für den neuen Kindergarten Himmelsleiter und dem Gemeindezentrum Rot der evangelischen Kirchengemeinde. Stehen tut nämlich nun der Rohrbau an der Haldenrainstraße und das wurde beim Richtfest am Freitagnachmittag auch ordentlich gefeiert.

Mit soviel Zulauf haben die Verantwortlichen nicht gerechnet. Für 60 Menschen hatte man Tische und Bänke aufgestellt, gekommen waren an die 90. Es gab Sekt, Bier, Kaffee und Leberkäse – wenn auch sicher nicht in dieser Reihenfolge – und auch Musik vom Posaunenchor der Himmelsleiter.

Doch was den Beteiligten wirklich wichtig schien, fasste Heike Montini gleich zu Beginn zusammen: „Wir sind froh, dass nach den anfänglichen Schwierigkeiten alles so gut geklappt hat.“ Die großen Worte möchte sich die Kirchenrätin und erste Vorsitzende des Bauausschusses für den Neubau für die Eröffnung sparen. Aufgrund eines Vermessungsfehlers waren Teile des neuen Gebäudes zunächst 30 Zentimeter zu tief gebaut worden. Zwar konnte der Fehler behoben werden, doch verzögerte sich der Zeitplan dadurch etwas.

Neue Einrichtung vereint Kita und Gemeindehaus

„Die Kindertagesstätte eröffnet im Herbst“, betont Montini. Die fast 70 Plätze seien bereits belegt, obgleich Eltern ihre Kinder weiter anmelden können. Der neue Kindergarten bietet 22 Plätze für Kleinkinder bis zu drei Jahren sowie 45 Elementarplätze. Im Altgebäude aus den 50er Jahren waren zuletzt zwölf Kinder untergebracht, die vor dem Abriss im vergangenen Sommer auf die beiden Einrichtungen in Freiberg und Mönchfeld verteilt wurden.

Die neue moderne Einrichtung bietet nicht nur mehr Platz zum Spielen und neue Gemeinderäume. Auch gibt es einen Merzwecksaal im Erdgeschoss, der zusammen mit zwei Seminarzimmern bei Bedarf zu einem großen Saal mit Platz für bis zu 146 Personen umgestaltet werden kann.

Es werden noch Erzieherinnen gesucht

Für die neue Einrichtung fehlen laut Montini noch Erzieherinnen. Zur Verfügung stehen 300 Prozent, aber: „Wie viele Stellen das nachher genau sind, ist noch offen“, erklärte Montini. Die Leitung übernimmt Elke Präxl. Sie hat bislang den Michaelskindergarten in Freiberg geleitet, der dann geschlossen wird.

Der Zuffenhäuser Dekan Klaus Käpplinger sagte, dass es sich um ein offenes Haus handle: „Die wenigsten Kinder werden vermutlich evangelisch sein.“ Gleichzeitig betonte er, dass das in Ordnung sei, da man den Wunsch habe, mit Menschen aus allen Kulturen zusammenzuleben. Gleiches gelte laut Montini auch für das Gemeindehaus, das in den zweistöckigen Neubau integriert ist. „Im Mai wird der Kirchengemeinderat über die Belegung sprechen“, sagte sie. Denn in den Gruppen habe sich viel verändert. So seien manche altersbedingt weggebrochen, andere durch die Fusion größer geworden.

Bis zum nächsten großen Fest werden noch einige Monate vergehen. Zwar eröffnen die Kindertagesstätte und das Gemeindezentrum im Herbst, doch groß zelebriert wird laut Montini erst am zweiten Adventswochenende. „Es wird ein gemeinsames Fest mit der Auferstehungskirche geben, die das 60. Jubiläum feiert“, verriet sie.