Klammeraffen-Mama Speedy wacht mit strengem Blick über Baby Paco. Foto: Wilhelma

Der kleine Goldstirnklammeraffe Paco ist das 35. Klammeraffenbaby, das in der Wilhelma geboren wurde. Bis er zum Kletterkünstler wird, krallt er sich noch an Mama Speedy fest.

Der kleine Goldstirnklammeraffe Paco ist das 35. Klammeraffenbaby, das in der Wilhelma geboren wurde. Bis er zum Kletterkünstler wird, krallt er sich noch an Mama Speedy fest.

Stuttgart - Um den kleinen Goldstirnklammeraffen-Nachwuchs zu sehen, muss man schon ganz genau hinschauen. Paco krallt sich fast unsichtbar am Bauch seiner Mama fest. Knappe zwei Monate ist der Sohn von Affendame Speedy jetzt alt und wird langsam flügge.

„Er ist ganz neugierig auf das Essen“, erzählt Tierpflegerin Miriam Schäfer. Immer öfter hängt er nur noch mit einem Arm an seiner Mama und schaut sich baumelnd den Klettergarten und seine Mitbewohner im Gehege an. Mindestens ein Jahr muss er aber noch bei Mama Speedy bleiben. So lange werden die kleinen Klammeraffenbabys nämlich gesäugt. Danach ernähren sie sich nur noch von Obst und Gemüse.

Der kleine Paco ist eine Sensation. Die Weibchen der aus Südamerika stammenden Goldstirnklammeraffen bekommen nämlich nur alle zwei bis drei Jahre Nachwuchs. Die Tragezeit beträgt knappe siebeneinhalb Monate. In dieser Zeit bekommen die werdenden Affenmütter einen ziemlich runden Bauch. Auch Speedy konnte ihre Schwangerschaft nicht verbergen. „Wenn Klammeraffen viel essen, haben sie auch schon mal einen dicken Bauch. Aber bei Speedy wurde er immer größer“, berichtet die Tierpflegerin.

In der Stuttgarter Wilhelma wurden schon insgesamt 35 der Kletterkünstler geboren. Der helle Fleck am Kopf, den man bei den ausgewachsenen Tieren sieht, ist für den Namenszusatz „Goldstirn“ verantwortlich. Bis Paco diesen Fleck bekommt, dauert es aber noch ein paar Jahre. Dafür ist Paco in Sachen Festklammern schon genau so talentiert wie die großen Klammeraffen. Zwar hält er sich gerade noch vorwiegend mit seinen Händen fest, aber wahre Meister sind die Affen mit ihrem langen Greifschwanz. Dieser dient ihnen nämlich als zusätzliche Hand. Die haarlose, lederartige Innenfläche ermöglich es ihnen, sich elegant in ihrem Klettergarten fortzubewegen. Außerdem können sie damit ganz entspannt an einer Stange abhängen und die Affenseele baumeln lassen.

Ganz so entspannt geht es freilich nicht immer zu. Zwei männliche Jungtiere wurden bereits vor Pacos Geburt ins leere Gehege des Jungtieraufzuchthauses ausgelagert. Die geschlechtsreifen Tiere haben sich immer öfter mit Zuchtmännchen Beppo angelegt. Deswegen wird jetzt nach einem neuen zu Hause für die beiden gesucht. Ansonsten droht dem kleinen Klammeraffenbaby aber keine Gefahr. „Mama Speedy passt immer gut auf ihn auf“, versichert Miriam Schäfer.