Seit Jahrzehnten sorgt die skandalträchtige Nazi-Shooter-Reihe Wolfenstein für Diskussionen. Der Trailer zur neuen Fortsetzung ist gewohnt blutig – und wird die Debatte wieder entfachen.

Stuttgart - Auf der Entertainment-Messe E3 in Los Angeles hat das Softwarehaus Bethesda eine Fortsetzung des umstrittenen Ego-Shooters Wolfenstein angekündigt. Wolfenstein II: The New Colossus soll am 27. Oktober erscheinen. Bethesda hat die Ankündigung mit der Präsentation eines mehrminütigen Trailers verbunden, der einen Ausblick auf das gibt, was die Spieler erwartet.

Demnach spielt die Fortsetzung von Wolfenstein im Jahr 1961 in den USA und setzt die Geschichte seines Vorgängers fort. Der US-Soldat BJ Blazkowicz kämpft nach wie vor gegen die Nazis, die in der fiktiven Geschichte den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben und in den USA ein brutales Terrorregime errichtet haben. Gemeinsam mit einigen Weggefährten möchte Blazkowicz, vom Naziregime „Terror-Billy“ genannt, nichts weniger als eine amerikanische Revolution anzetteln.

Dass es dabei wie in der umstrittenen Nazi-Shooter-Reihe gewohnt brutal zugeht, ist keine Überraschung. Wolfenstein gehört zu jener Kategorie Ego-Shootern, in denen der Spieler sich in dreidimensionaler Perspektive durch eine aufwendig gestaltete Spielwelt kämpft und dabei auf ein umfangreiches Arsenal an Waffen zurückgreifen kann.

Nicht nur wegen der expliziten Gewaltdarstellung wird Wolfenstein II in Deutschland in einer zensierten Version erscheinen. Fehlen werden auch jegliche Nazisymbole, allen voran die Hakenkreuze, deren Darstellung in Deutschland bekanntlich öffentlich verboten und auch sonst nur eingeschränkt erlaubt ist. Sowohl wegen der Gewalt als auch wegen des Nazi-Kontexts ist Wolfenstein sehr umstritten und ruft immer wieder Kritiker auf den Plan.

Die Wolfenstein-Reihe existiert seit den frühen 1990er Jahren. Wolfenstein 3D erschien 1992 und gilt als erster Ego-Shooter überhaupt in der Geschichte der Computer- und Videospiele. Das Spiel wurden wegen der darin gezeigten Hakenkreuze 1994 in Deutschland bundesweit beschlagnahmt und indiziert. Als Raubkopie kursierte es allerdings jahrelang unter Computerspielern. Ein früher Vorläufer aus dem Jahr 1981 namens Castle Wolfenstein ist heute nahezu vergessen.