In netter Runde wurde mit fairen Produkten gefrühstückt. Foto: sm

In dem
Wohngebiet „Feuerbacher Balkon“ fand das erste „Faire Frühstück“ statt – weitere sollen folgen.

Feuerbach - Ein Quartier zeigt, wie es besser geht: Mit der Zeit-Börse für Hilfestellungen, pfiffigen Zusammenkünften wie dem Adventssingen oder dem Bobbycar-Rennen und vielen weiteren Angeboten. Die Botschaft in dem Wohngebiet „Feuerbacher Balkon“ ist klar – jeder ist wertvoll für die Gemeinschaft. Neueste Errungenschaft im Veranstaltungskalender: Das „Faire Frühstück“, das mehrfach Gutes tut: Mit ihm wirbt der Fairtrade-Stadtbezirk Feuerbach für sein Anliegen, andererseits bringt es Menschen miteinander in Kontakt.

Für fair gehandelte Produkte geworben

Fair gehandelter Kaffee und Tee dampfte am vergangenen Dienstag einladend in den Tassen, dazu gab es eine nette Frühstücksrunde. Quartiersarbeit geht auch durch den Magen. Susanne Ramp vertrat das Bezirksamt bei diesem ersten „Fairen Frühstück“ und lud gleich zum Infotag „Älter werden in Feuerbach“ ein, der am 23. Oktober, von 15 bis 19 Uhr im Feuerbacher Bezirksrathaus stattfindet. Nora Papajewski, Sprecherin der Fairtrade-Steuerungsgruppe Feuerbach, warb für Konsum mit Köpfchen: Fair gehandelte Produkte kosteten nur wenig mehr, verbesserten aber die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort enorm und seien meist auch deutlich umweltschonender.

Informativ war dieses erste „Faire Frühstück“ und die Teilnehmer waren gut gelaunt. Magdalena Heinrichs von der Samariter-Stiftung, hauptamtliche Koordinatorin der Quartiersentwicklung auf dem „Feuerbacher Balkon“, freut sich über den weiteren Baustein für das wohnliche Miteinander und hofft auf Synergie-Effekte. Etwa für die Zeit-Börse, bei denen Menschen Hilfestellungen anbieten und im Gegenzug auch selbst erhalten. Jedoch gebe es bislang deutlich mehr Angebote, als dass Handreichungen abgefragt würden. Vielleicht müsse man erst lernen, Hilfe anzunehmen, so Heinrichs, vielleicht sei es eine Frage der Privatsphäre, weil man den Helfenden zuvor nicht gut kenne. Das Frühstück könne also beitragen, um Hemmschwellen abzubauen.

Asylbewerber waren eingeladen

Zum „Fairen Frühstück“ hatten die Organisatoren auch die in Feuerbach untergebrachten Asylbewerber eingeladen, mit dem Ziel, Anknüpfpunkte zur Bevölkerung zu schaffen. Gekommen war allerdings niemand. Die Gäste nutzten die Gelegenheit aber, um bei der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Ramp den Stand der Entwicklungen abzufragen: Der Bau des zweiten Systembaus an der Bubenhaldenstraße laufe, nach der Fertigstellung werden insgesamt bis zu 156 Menschen in den beiden Gebäuden unterkommen. Und Fritz Arnold erzählte von seinem Engagement als ehrenamtlicher Deutschlehrer. „Es macht Spaß, sich da einzubringen; ich kann das nur jedem empfehlen“, erklärte er.

Das „Faire Frühstück“ soll nun in regelmäßigen Abständen stattfinden für alle die Lust auf eine nette Frühstückrunde haben, angedacht ist ein zeitlicher Abstand „von sechs bis zwölf Wochen“, so Heinrichs. Bis dahin locken noch weitere Veranstaltungen auf den „Feuerbacher Balkon“: Am Samstag, 26. September, gibt es von 18 Uhr an einen französischen Abend im Service- und Quartierhaus der Samariterstiftung, Kitzbüheler Weg 7, mit dem Film „Willkommen bei den Sch’tis“, landestypischen Versucherle und Musik. „Wie schütze ich mich vor Gaunern“, lautet am Donnerstag, 1. Oktober, ab 18 Uhr der Titel einer Präventionsveranstaltung der Polizei Stuttgart und der BW-Bank.