Siegfried Lorenz und Melanie Kaim von der GWF, Jürgen Dittrich von den PSD und Alexandra Schäfer vom Verein Integrative Wohnformen freuen sich auf die Eröffnung auf dem Fasanenhof. Foto: Stefanie Käfferlein

Mitte Juni eröffnet am Ehrlichweg ein Wohncafé. Die Räume werden von der GWF zur Verfügung gestellt. Es soll ein Ort der Begegnung werden.

Fasanenhof - Noch werkeln am Ehrlichweg die Handwerker. Die Kochschürzen sind jedoch bereits bedruckt, und die Mitarbeiter hocken in den Startlöchern. Am 15. Juni wird das Wohncafé Fasanenhof mit geladenen Gästen und der Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer eröffnet. Künftig sollen sich die Bewohner des Fasanenhofs dort treffen, sich austauschen und neue Kontakte knüpfen. Zudem sollen sie die Möglichkeit haben, das Café als Anlaufstelle zu nutzen, wenn sie Hilfe im Alltag benötigen und Pflegedienste in Anspruch nehmen müssen.

In ganz Stuttgart ist es das siebte Wohncafé. Die Anlaufstellen sind Teil des Konzepts „Wohnen im Quartier“ des Vereins Integrative Wohnformen. Das Ziel: „Die Menschen sollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können“, sagt die Vorsitzende Alexandra Schäfer. Der Verein wurde 2008 von 13 Stuttgarter Wohnungsunternehmen gegründet. Eines davon ist die GWF Wohnungsgenossenschaft.

Die GWF hat eine ehemalige Wohnung umgebaut

Als Eigentümerin dreier Gebäude mit 83 Wohneinheiten hat sie eine Wohnung im Erdgeschoss für das Café zur Verfügung gestellt. Rund 100 000 Euro hat der Umbau gekostet. „Wir haben eine tragende Wand herausgerissen, eine Behindertentoilette und eine neue Küche eingebaut“, erzählt Siegfried Lorenz, der geschäftsführende Vorstand der Wohnungsgenossenschaft. Für Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen wird außerdem eine Rampe gebaut.

Zweimal in der Woche, so ist es vorerst vorgesehen, soll im Wohncafé ein Mittagstisch angeboten werden, dienstags mittwochs und freitags zudem Kaffeenachmittage. Fünf Ehrenamtliche – Mieter der GWF – werden sich darum kümmern. „Natürlich freuen wir uns für die Zukunft auch über weitere Ehrenamtliche“, sagt Lorenz. Kooperationspartner der GWF und des Vereins Integrative Wohnformen sind auf dem Fasanenhof die Paritätischen Sozialdienste (PSD). Der Träger der Altenhilfe betreibt in Hoffeld bereits das Lothar-Christmann-Haus. Von dort wird anfangs auch das Essen geliefert. Mit den PSD vor Ort können die Hausbewohner künftig innerhalb kurzer Zeit entsprechend versorgt werden – 24 Stunden lang. „Drei Ansprechpartner sind auf dem Fasanenhof“, sagt Jürgen Dittrich, der Geschäftsführer der Paritätischen Sozialdienste. „Sie können entsprechend schnell und problemlos den Menschen in ihren vier Wänden helfen.“

In 28 von 83 Wohnungen leben noch die ersten Mieter

Die Idee, auch am Fasanenhof das Wohnprojekt zu starten, gab es schon länger. Das Jubiläum 50 Jahre Fasanenhof und 50 Jahre Ehrlichweg im vergangenen Jahr habe schließlich den Anstoß gegeben. „In 28 von 83 Wohnungen leben nämlich noch immer die ersten Mieter“, sagt Lorenz.

Den Initiatoren ist es ein Anliegen, dass das künftige Angebot nicht als Konkurrenz angesehen wird, sondern als Ergänzung zu den vorhandenen Strukturen. „Auf dem Fasanenhof gibt es schon gute Angebote von Vereinen, Institutionen und Kirchengemeinden“, sagt Dittrich. Wie das Angebot im Wohncafé künftig aussehen wird, hängt von den Bewohnern ab. „Wir wollen das anbieten, das die Menschen auch haben wollen“, sagt Schäfer.