Barack Obama hat bereits am Dienstag wegen seiner Entscheidung im Fall Chelsea Manning für Furore gesorgt. Foto: AP

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat 330 Verurteilten ihre Strafe gemindert. Kein US-Präsident vor ihm hat so vielen Häftlingen ihre Strafen reduziert.

Washington - In seinem wohl letzten Amtsakt hat der scheidende US-Präsident Barack Obama 330 wegen Drogendelikten Verurteilten ihre Strafe gemindert. Er habe damit eine systematische Ungerechtigkeit korrigieren wollen, die aus viel zu langen Haftstrafen bestanden habe, hieß es am Donnerstag. Kein US-Präsident vor ihm hat so vielen Häftlingen ihre Strafen reduziert. Insgesamt profitierten 1715 Verurteilte davon, teilte das Weiße Haus mit. Zudem kamen während seiner Amtszeit 568 zu lebenslanger Haft Verurteilte frei.

Bereits am Dienstag hatte Obama die 35-jährige Haftstrafe für die prominente Whistleblowerin und frühere Geheimdienstanalystin Chelsea Manning auf sieben Jahre verkürzt. Als Soldat unter dem Namen Bradley Manning hatte sie US-Geheimdokumente an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergegeben und war dafür unter anderem wegen Spionage verurteilt worden. Auch in ihrem Fall hatte Obama gesagt, die Haftstrafe sei unverhältnismäßig lang ausgefallen. Neben Manning erließ Obama am Dienstag 208 weiteren Häftlingen die Strafe.