Frank-Dieter Keinath (vorne Foto: Malte Klein

Die Wirtschaftsförderung Leinfelden-Echterdingen möchte Unternehmer ins Gespräch bringen. Das hat beim ersten Unternehmerdialog der Stadt gut geklappt.

Echterdingen - Am Eingang zum Bürgersaal der Zehntscheuer verteilt Elke Langhammer, Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderung von L.-E., Namensschilder. Die Unternehmer und Stadträte sollen sehen, mit wem sie beim ersten Unternehmerdialog frühstücken. Nach 8.30 Uhr füllt sich am Donnerstag der Saal. Die Unternehmer aus der Stadt holen sich Kaffee und stellen sich an einen der Bistrotische. Bei Brezeln und süßen Stückle kommen sie ins Gespräch. Das haben Roland Klenk, der Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen, und Angelika Goldak, die Leiterin der Wirtschaftsförderung, mit der Veranstaltung bezweckt. „Es ist mir wichtig, die Unternehmer miteinander, mit dem OB und der Verwaltung ins Gespräch zu bringen“, sagt Goldak.

Vor der Kaffeeausgabe steht Willi-Uli Günthner, Geschäftsführender Gesellschafter von Günthner Ingenieure. „Ich bin hier, weil ich Informationen sammeln möchte“, sagt er. Vor 16 Jahren hat er sich in Oberaichen angesiedelt. Er ist in der Informations- und Kommunikationsbranche tätig und arbeitet mit Daten-, Telefon-, Audio- und Videotechnik. Er hat sich wegen der guten Infrastruktur in L.-E. angesiedelt. „Wir fliegen viel und sind schnell am Flughafen,“ sagt er. Mit der Stadt habe er noch nie geschäftlich zu tun gehabt. „Vor 16 Jahren waren Vertreter der Stadt und vom Gemeinderat bei mir zu Gast. Danach habe ich nie wieder was gehört“, sagt Günthner. Nun will er mit Stadtvertretern ins Gespräch kommen.

Unternehmer verschiedener Branchen kommen ins Gespräch

Einige Tische entfernt steht Frank-Dieter Keinath, einer der Vorstandsmitglieder der Industrie- und Wirtschaftsvereinigung L.-E. und einer der Geschäftsführer des Messeunternehmens Bluepool. „Ich bin hier, weil ich Leute aus anderen Branchen treffen möchte. Mich interessiert, wie die Stimmung dort ist.“ Es überrascht ihn, wie gut der Unternehmerdialog besucht ist. 40 Personen sind gekommen. „Hier sind auch Firmen vertreten, die nicht in der Wirtschaftsvereinigung sind,“ sagt Keinath.

OB Klenk spricht in seiner Begrüßung den Zweck des Unternehmerdialogs an. „Wir wollen wissen, was Sie interessiert.“ Dann kommt er zu den weichen Standortfaktoren: „Wir möchten die Rahmenbedingungen schaffen, um den Ort so zu gestalten, dass Mitarbeiter nahe dem Arbeitsplatz wohnen. Es stellt sich die drängende Frage nach der Betreuung.“ Die Stadt baue die Kindertagesstätten auch für bis Dreijährige immer weiter aus. „Wir haben das früh erkannt,“ sagt er.

Tipps zur Fachkräftesicherung

Sabine Stützle-Leinmüller, die Leiterin des Geschäftsbereichs Fachkräfte der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, wendet sich mit einem Vortrag über Fachkräftesicherung an ihr Klientel. Sie rechnet damit, dass im Jahr 2030 bis zu vier Millionen Stellen mittlerer Qualifikationen fehlen könnten, weil immer mehr Menschen Abitur machten. „Zwei Zielgruppen haben wir stark im Visier. Frauen und Zuwanderer. Beide haben Potenzial in der Erwerbsquote.“ Stützle-Leinmüller rät Unternehmen zu einer Karriereseite im Internet. „Fragen Sie sich, wie Ihr Unternehmen sich von anderen abhebt“, schlägt sie als Ausgangspunkt vor. Sie empfiehlt auch Hochschulmarketing und rät, auf Jobmessen zu gehen. „Ich empfehle Ihnen, früh mit Bewerbern in Kontakt zu treten, etwa über eine Masterarbeit oder durch eine Bildungspartnerschaft.“

„Wir möchten die Rahmenbedingungen so gut machen, dass Sie hier zukunftsfähig sind“, sagt die Wirtschaftsförderin Goldak. Sie möchte den Unternehmerdialog fortsetzen. „Teilen Sie mir mit, welche Themen Sie interessieren.“ Sie ist froh, dass so viele zur Premiere gekommen sind. Marcel Konrad, der Geschäftsführende Gesellschafter von Weko Weitmann & Konrad, freut sich, dass die Stadt sich engagiert. Weko bietet Bestäubungstechnik und Feuchtungssysteme. „Ich bin mit Unternehmern in Kontakt gekommen. Und ich habe mich in unserer Fachkräftesicherung bestätigt gefühlt.“