Die Mehrheit der Bürger fährt Winfried Hermann zu schnell. Foto: dpa

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) fordert mehr Tempokontrollen auf Autobahnen. Die Mehrheit fahre noch immer zu schnell.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann hat kein Herz für Raser, dafür eines für Fußgänger: Der Grüne will die Städte im Land dazu bringen, für Fußgänger mehr zu tun. 

Stuttgart - Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat sich für mehr stationäre Blitzer auf den Autobahnen im Land ausgesprochen. „Wenn man sich auf der Autobahn ans Tempolimit hält, fühlt man sich asozial“, sagte er bei einem Besuch der Stuttgarter Nachrichten. Dies zeige, dass sich die Mehrheit der Autofahrer noch immer nicht an die Geschwindigkeitsbeschränkungen halte. Diese Beschränkungen seien aber kein „Mumpitz“, so Hermann weiter. Sie dienten der Verkehrssicherheit, denn die meisten Unfälle entstünden durch zu schnelles Fahren und führten zu Staus.

Ob Hermann mit seiner Forderung nach mehr Blitzanlagen regierungsintern Gehör findet, bezweifelt er allerdings. Es gebe da ein Problem: „Der Innenminister müsste die Anlagen aus seinem Etat finanzieren, kriegt aber dann das Geld nicht, das diese Anlagen einbringen“, so Hermann. Die entsprechenden Bußgelder müsse der Innenminister nämlich an den Finanzminister überweisen.

Zugleich kündigte der Verkehrsminister ein neues Projekt für kommendes Jahr an: Hermann will sich dafür einsetzen, dass die Städte fußgängerfreundlicher werden. Dafür wolle das Land Partnerschaften mit einzelnen Städten schließen und dort beispielhafte Projekte fördern.

Es ärgere ihn, wenn er nachts in Stuttgart ewig an einer roten Fußgängerampel stehen bleiben müsse, obwohl weit und breit kein Auto zu sehen sei, so Hermann. Hier müssten flexiblere Regelungen möglich sein. Er zum Beispiel sei „ein großer Anhänger“ von Zebrastreifen, so Hermann. Er bezweifle, dass Zebrastreifen unsicherer als Ampeln seien, wie behauptet wird. Als ein weiteres Beispiel für Fußgängerfreundlichkeit nannte Hermann Hinweisschilder, die Fußgängern den Weg zu bestimmten Orten weisen und auch erwähnen, wie lange der Fußweg dauert.