Wieder vereint: Kandra und ihre erste Tochter Foto: Wilhelma

Erstmals seit 2009 hat es im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma wieder Nachwuchs bei den Haubenlanguren gegeben. Die selbst in Stuttgart geborene Äffin Kandra brachte eine Tochter zur Welt.

Stuttgart - Mehr als fünf Jahre hat es bei den Haubenlanguren in der Wilhelma keine Babys mehr gegeben, kurz vor Weihnachten war es so weit: Äffin Kandra brachte ein Mädchen auf die Welt.

Das Neugeborene brachte allerdings einige Aufregung unter die Haubenlanguren, die von der indonesischen Insel Java stammen und dort in ihrem Bestand bedroht sind. Kandra ist die erste der drei zwischen 2007 und 2009 geborenen Langurendamen, die Nachwuchs bekommen hat. Bei Amoli und Anouk war es bisher noch nicht so weit. Und während es nach Angaben von Wilhelma-Kuratorin Marianne Holtkötter noch normal ist, dass andere Weibchen der geschwächten Mutter in den Tagen nach der Geburt helfen, lief es diesmal anders. „Amoli behielt das Kleine und gab es nicht mehr her“, sagt Holtkötter – obwohl das Mädchen, das noch keinen Namen hat, offenbar Hunger hatte und schrie. Tierpfleger mussten einschreiten, um Amoli von der Neugeborenen zu trennen.

Das war aber noch nicht das Ende des kleinen Dramas. Denn Kandra hatte ob all der Aufregung vorübergehend die Lust an ihrem Baby verloren. Drei Stunden dauerte es nach Angaben von Wilhelma-Sprecher Harald Knitter, bis Kandra ihre schreiende Tochter aufnahm und trinken ließ. Dies geschehe seitdem glücklicherweise regelmäßig.

Seit 1981 züchtet die Wilhelma Haubenlanguren, bis 1998 erblickten 35 Jungtiere das Licht der Welt. Danach gab es eine Durststrecke mit zwei Männchen. Erst mit dem 2006 aus Singapur eingetroffenen Subash gab es wieder Erfolge. Das Neugeborene ist nun der erste Nachwuchs des 2014 aus England eingetroffenen Miyagi.