Im größten Wettskandal des europäischen Fußballs müssen sich von Mittwoch an vier mutmaßliche Betrüger vor dem Landgericht in Bochum verantworten. Foto: dpa

Mit Attacken der Verteidigung hat Prozess um größten Wettskandal im Fußball begonnen.

Bochum  - Mit Attacken der Verteidigung hat in Bochum am Mittwoch der Prozess um den größten Wettskandal im europäischen Fußball begonnen. Die Anwälte der vier Angeklagten rügten zum Prozessauftakt die Zuständigkeit des Gerichts. Die Strafverfahren seien einzustellen. Der Verteidiger des angeklagten Ex-Fußballprofis Christian S. aus Schweinfurt bezeichnete seinen Mandanten darüber hinaus als unschuldig. Der Mittelfeldspieler sei an keinen Manipulationen beteiligt gewesen. Wörtlich hieß es im Prozess: „Er hat auf geheimnisvoll getan und sich nur wichtig gemacht.“ Das ergebe sich aus der Aussage eines weiteren - nicht angeklagten - mutmaßlichen Mittäters.

Sollte das Gericht die Anträge auf Einstellung zurückweisen, soll noch am Mittwoch die Anklage verlesen werden. Jens Meggers, Verteidiger des Hauptangeklagten Nürettin G. aus Lohne, erklärte am Rande des Prozesses, dass sein Mandant auch weiterhin geständig ist: „Man kann ihn in diesem Verfahren durchaus als Kronzeugen bezeichnen.“ Im Prozess geht es um 32 mutmaßlich manipulierte Spiele. Die Wettgewinne sollen sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen.