Stabiles Umfeld, produktive Arbeitskräfte: Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit ist nicht nur in der Autoindustrie bestens, meint die EU Foto: dpa

Innerhalb der EU gehört die Bundesrepublik neben Dänemark, den Niederlanden und Irland zu den Volkswirtschaften mit „hoher und wachsender Wettbewerbsfähigkeit“. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Brüssel - Deutschland steht wieder einmal glänzend da. Innerhalb der EU gehört die Bundesrepublik neben Dänemark, den Niederlanden und Irland zu den Volkswirtschaften mit „hoher und wachsender Wettbewerbsfähigkeit“. Das Umfeld für Firmen sei stabil, die Produktivität der Arbeitskräfte hoch und die Exportmöglichkeiten groß.

Das geht aus dem Jahresbericht 2014 der Europäischen Kommission hervor, der am Donnerstag in Brüssel vorgestellt wurde. Großbritannien, Frankreich, Italien, Schweden, Finnland – sie alle landen schon in einer Ländergruppe, die deutlich abgeschlagen ist. Sorgenkind Griechenland bestätigen die EU-Statistiker immerhin eine „moderate, aber zunehmende Wettbewerbsfähigkeit“. Aber immerhin deutlich vor den Schlusslichtern Slowenien, Bulgarien, Kroatien, Malta und Zypern.

Bei den Investitionen schafft Deutschland gerade mal den 19. Platz – nicht nur in den USA und Südkorea, sondern auch in den ehrgeizigen baltischen Staaten ist der Einsatz in zukunftsfähige Produktionstechniken höher.

Bei den Kenntnissen und Fähigkeiten erreicht die Bundesrepublik zwar den neunten Rang und liegt damit über dem EU-Durchschnitt. Aber auch hier haben Litauen, Estland und Lettland eine Bildungsoffensive gestartet und führen deshalb die Gruppe der Europäer an.

Beim Zugang zum Weltmarkt musste Deutschland nach den Erkenntnissen der Kommission sogar Rückschritte hinnehmen – wieder liegen die baltischen Staaten vorne.

Die Gründe für diese Risiken der hiesigen Industrie liegen laut Brüssel auf der Hand: Zum einen gefährden die eklatant hohen Energiepreise hierzulande die Wettbewerbsposition – immerhin müssen unsere Unternehmen die vierthöchsten Energiekosten der EU verkraften. Außerdem sind die Lasten durch staatliche Abgaben zu hoch, die Verwaltungsstrukturen, die Investitionen bremsen, zu starr und unbeweglich.