Will Bürgermeister werden und dafür aus dem Landtag ausscheiden: Werner Wölfle Quelle: Unbekannt

Stuttgarter Abgeordneter Wölfle will zum Jahresende ausscheiden – wenn er Bürgermeister wird.

Stuttgart - Bei der Grünen-Fraktion im Landtag wird es im Herbst den ersten Wechsel geben. Werner Wölfle, der den Stuttgarter Filderwahlkreis in der zweiten Periode vertritt, will am 27. Juli Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser in Stuttgart werden. Er hat gute Chancen.

Der Grünen-Kreisverband votierte am Donnerstag für den 57-jährigen Diplomsozialarbeiter. Gegenkandidat Hans-Georg Flägner erhielt nur drei von 91 Stimmen. Er war Wölfle bereits bei der Landtagskandidatur unterlegen, kann sich aber dennoch vor dem Gemeinderat zur Wahl stellen. Wölfle, der die Grünen als inzwischen größte Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat seit 14 Jahren führt, will sein Mandat im Fall seiner Bürgermeisterwahl spätestens Ende 2011 abgeben. Als Petitionsausschuss-Vorsitzender wolle er noch einige Fälle abschließen.

Nikolaus Tschenk rückt nach

Die Wahl am 27. Juli ist Wölfles zweite Chance auf eine Referentenstelle. 2010 war er beim Kampf um einen zweiten derartigen Posten für die Grünen gegen Isabel Fezer (FDP, Sozialressort) unterlegen, weil es einen Abweichler in den Reihen der Öko-Linken-Mehrheit gegeben hatte. Durch den Wechsel von Bürgermeister Klaus-Peter Murawski ins Staatsministerium können die Grünen den Posten neu besetzen. Alle Fraktionen im Rat erkennen dies an. Sie haben Wölfle ihre Unterstützung versichert.

Als Nachrücker im Filder-Wahlkreis würde Nikolaus Tschenk folgen. Der 57-Jährige ist Oberstufenlehrer an einer Waldorfschule in Backnang und wohnt in Stuttgart-Sonnenberg. Ob Wölfles Karriere als Bürgermeister endet, ließ er offen. Die nicht gestellte Frage nach einer OB-Kandidatur 2012 beantwortete er so: "Die Grünen werden einen geeigneten Kandidaten finden."