Die neue Waldfee Pia Pfitzenmaier (links) und Vorgängerin Jessica Schwarz. Foto: privat

Zur neuen Schwäbischen Waldfee wurde 21-jährige Studentin Pia Pfitzenmaier aus Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) gewählt. Sie folgt als Aushängeschild der Murrhardterin Jessica Wurster.

Zur neuen Schwäbischen Waldfee wurde Pia Pfitzenmaier aus Oppenweiler (Rems-Murr-Kreis) gewählt. Sie folgt der Murrhardterin Jessica Wurster.

Welzheim - Fast hätte man vermuten können, der neue Papst sei gefunden. „Habemus Schwäbische Waldfee“, verkündete Barbara Schunter, Geschäftsführerin der beim Waiblinger Landratsamt angesiedelten Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald, dieser Tage. Am Ende des „mitreißenden Wahlfinales“ wurde allerdings nicht der 77-jährige Franziskus gekürt. Vielmehr überzeugte die 21-jährige Pia Pfitzenmaier aus Oppenweiler die männliche Jury, besetzt mit Landrat und diversen Bürgermeistern, „mit Charme, Redegewandtheit und ihrer für ihr Alter bemerkenswerten Reiseerfahrung und Weltoffenheit“.

"Persönlichkeit mit Elan und Enthusiasmus"

Vor allem Kreischef Johannes Fuchs zeigte sich hernach begeistert über das Votum für die Studentin der Wirtschaftswissenschaften und Anglistik, die seit ihrer Geburt im Schwäbischen Wald lebt und begeisterte Reiterin ist: Ebenso wie ihre Vorgängerin Jessica Wurster sei Pia Pfitzenmaier „eine Persönlichkeit, die den Elan und Enthusiasmus mitbringt, um den Funken der Begeisterung für den Schwäbischen Wald auf andere überspringen zu lassen“. Die öffentliche Inthronisation erfolgt allerdings erst bei der Saisoneröffnung der Freizeitbusse am 11. Mai in Sulzbach an der Murr.

Der Schwäbische Wald, so Fuchs, „genießt als Freizeit- und Lebensraum im Großraum Stuttgart große Sympathie“. Schließlich kommen alljährlich rund zwei Millionen Ausflügler in das Gebiet rund um Gschwend, Murrhardt oder Welzheim mit seinen Anziehungspunkten wie Ebnisee, Erfahrungsfeld der Sinne oder Schwabenpark Gmeinweiler. Allein die Ausstrahlung einer jungen Blondine wird allerdings für den Konkurrenzkampf der Erholungsregionen nicht reichen.

Neben den bestehenden zugkräftigen Events wie dem Deutschen Mühlentag an Pfingsten oder dem Tag des Schwäbischen Walds (heuer am 21. September) setzen die Verantwortlichen auf weitere Verbesserungen. So soll die Beschilderung der Wanderwege, die derzeit „eher einem Flickenteppich“ gleiche, künftig einheitlich ausfallen. An den Wanderparkplätzen werden neue Übersichtstafeln errichtet.

Beuteschema: Aktive ab 25 Jahren aufwärts

Als Teil der vom Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) unterstützten E-Bike-Region Stuttgart will der Schwäbische Wald mit neuen Pedelec-Verleihstationen aufwarten – wo die Gäste, durch einen elektrischen Hilfsmotor unterstützt, auf modernen Rädern ohne großen Kraftaufwand durch Wald und Flur gleiten können. Zum künftigen „Beuteschema“ des Schwäbischen Walds, wie Fuchs den Begriff Zielgruppe scherzhaft übersetzt, gehören zum einen die sogenannten Mid-Ager – also aktive 25- bis 45-jährige Radler. Zum anderen aber auch die Best-Ager – jene über 50-Jährigen, die eher mit elektronischer Unterstützung radeln.

Doch nicht nur um den Tourismus geht es im Schwäbischen Wald, sondern auch darum, wie die Region Schwäbischer Wald „fit für die Zukunft“ gemacht und wie „die Lebensqualität und Wirtschaftskraft der Gemeinden erhalten und verbessert werden kann“. In diversen Workshops wird eifrig diskutiert und analysiert. „Zukunftskonferenz Schwäbischer Wald zündet die zweite Stufe“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rems-Murr-Landratsamt, das die Initiative federführend begleitet.

In den Foren geht es dann etwa um natürliche Ressourcen, um eine attraktive Familienregion, um die wirtschaftliche Innovationskraft oder um den demografischen Wandel – schließlich stellt die Zunahme älterer Menschen die dortigen Gemeinden vor große Herausforderungen. Ziel der Zukunftskonferenz ist unter anderem, Fördergelder von der Europäischen Union im Rahmen des sogenannten Leader-Programms 2014 bis 2020 zur Unterstützung des Ländlichen Raums zu erhalten.