Natürlich darf beim Bauernmarkt im Weiler Spitalhof auch probiert werden. Foto: Jürgen Bach

Was die hiesigen Landwirte produzieren, lässt sich beim Bauernmarkt in Weil der Stadt erkunden. Und es zeigt sich: Regionale Produkte sind gefragt.

Kurz vor zehn Uhr eröffnete Manfred Nuber vom Obsthof Schafhausen, der auch Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Böblingen ist, den eigentlich 19. Bauernmarkt. Einmal musste die beliebte Veranstaltung aufgrund von Corona ausfallen. „Nächstes Jahr haben wir 20-jähriges Jubiläum“, weist Bürgermeister Christan Walter auf die Bedeutung des Marktes hin. „Die Produkte sind von lokalen Erzeugern und können übers Jahr meist auch in den Hofläden, direkt vor Ort, gekauft werden.“ Sogar aus Hirschlanden kommen Interessierte, so wie die beiden Frauen, die heute wegen der Schafwurst gekommen sind.

Schafe und ein kleines Kälbchen

Gleich nach dem Tor zum Spital steht der Stand der Büchlberg Ranch. Der Geruch von Gerauchtem liegt an diesem Wochenende in der Luft. Zwei Schafe liegen hinterm Stand auf Stroh gebettet. Sie trauen sich noch nicht so recht aus ihrer Hütte. Dagegen schaut das Kälbchen schon neugierig aus seinem Mini-Stall. Es scheint zu überlegen, ob es das Heu, das ihm ein paar Kinder entgegenstrecken, doch einmal probieren solle.

Schräg gegenüber von der kleinen Kuh haben die Landfrauen ihren Stand. Hier lockt eine üppige Kuchentheke. „Es gibt Muffins, Rührkuchen und Obstkuchen der Saison“, sagt Henriette Schenk, die bereits seit 1999 Vorsitzende der Landfrauen Merklingen-Hausen ist. Hier gibt es auch selbstgemachte Marmelade aus Brombeeren, Quitten und sogar Holunder. „Beliebt sind unsere Flachswickel“, verrät die Vorsitzende, die bedauert, dass das leckere, gewickelte Hefegebäck etwas in Vergessenheit geraten ist.

Landwirt Thomas Haug zeigt, wie mit einem hölzernen Dreschschlegel früher das Getreide bearbeitet wurde, um die Körner herauszulösen. Aus dem Gemisch aus Stroh, Spreu und Körnern wird das Stroh entfernt und dann Spreu und Körner getrennt. Zum ersten Mal ist Ralph-Uwe Sperrhake dabei. Er hat seinen Stand vor dem Spital am Straßenrand. Seine 23 Bienenvölker hat er rund um Münklingen stehen. „Gerade gibt es Waldhonig“, erklärt der Imker. „Dieser Honig besteht anders als Blütenhonig nicht aus gesammeltem Blütennektar, sondern aus Honigtau, den Ausscheidungen von Läusen.“ Bis zum Mai in diesem Jahr hatte der Imker gar keinen Honig, denn es war zu kalt und zu feucht. Das Wenige, das die Bienen sammeln konnten, haben sie für sich gebracht. Doch dank wärmerer Temperaturen ging es dann doch los mit der Honigproduktion. So hat er neben Honig auch andere Produkte mitgebracht, wie die Lippenpflege aus Honig.

Am Nebenstand preist Landwirt Martin Hettich sein Sauerkraut an. Er kommt zwar nicht aus Weil der Stadt, sondern aus Perouse, ist aber regelmäßig mit dabei und auch samstags auf dem Weiler Markt mit seinem Stand vertreten. Bereits kurz nach zehn sind der Hof und der Eingangsbereich gut gefüllt – regionale Produkte sind gefragt!