Der Prozess am Heilbronner Landgericht beginnt am 19. Oktober. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Hat sich der Bürgermeister von Löwenstein die Leasingraten für sein neues Auto von einem Bauunternehmer bezahlen lassen? Ein Prozess dazu beginnt in der kommenden Woche.

Der Löwensteiner Bürgermeister Klaus Schifferer muss sich von Donnerstag, 19. Oktober, an vor dem Heilbronner Landgericht wegen Vorteilsannahme verantworten. Der parteilose Politiker, der in der 3500-Einwohner-Stadt im Landkreis Heilbronn schon seit dem Jahr 2000 amtiert und zuletzt im Jahr 2016 mit knapp 70 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit wiedergewählt wurde, soll sich die Leasingraten für ein Auto von einem Bauunternehmen bezahlt haben lassen.

Schifferer habe sich den 33 000 Euro teuren Toyota im November 2019 zugelegt und bis zu einem Verkehrsunfall im Jahr 2021 gefahren. Die erforderlichen Leasingraten – zusammengenommen ein hoher vierstelliger Betrag – habe ein Bauunternehmen übernommen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Zwei Mitarbeiter des Unternehmens stehen ebenfalls vor Gericht. Sie hätten „im Hinblick auf die Amtsstellung“ des Bürgermeisters „ein Klima der gegenseitigen Begünstigung pflegen wollen“, vermutet die Staatsanwaltschaft.

Das Urteil gibt es vor Weihnachten

Schifferer bestreitet den Vorwurf bisher. Für den Prozess setzte das Gericht acht Verhandlungstage an. Mit einem Urteil wäre demnach Mitte Dezember zu rechnen. Im Fall eines Schuldspruchs droht dem 62-Jährigen die Entfernung aus dem Amt.