Beim Stadionumbau war das Dach 2011 an einer Stelle durch einen Unfall beschädigt worden. Nun wird die mehr als 20 Jahre alte Membran komplett ersetzt. Foto: dpa

Die Spielstätte des Bundesligisten VfB-Stuttgart im Neckarpark muss neue bedacht werden. Das hat ein Gutachten ergeben. Die Investitionskosten sollen zu keiner zusätzlichen Belastung des Vereins führen.

Stuttgart. - Die Zuschauer des VfB Stuttgart werden ab dem kommenden Sommer unter einem neuen Dach sitzen. Egal, in welcher Liga der Verein künftig antritt. Die weiße Membranhaut muss kurzfristig ersetzt werden. Das hat ein Gutachten ergeben. Die Polyestermembran war 1993 zur Leichtathletik-WM gespannt worden, damals war eine Lebensdauer von 20 bis maximal 25 Jahren angenommen worden. Beim Umbau der Sportstätte in eine reine Fußballarena war der Tausch daher aufgeschoben worden.

„Das Gutachten sagt, dass wir nicht mehr länger warten können, die Folie altert“, sagte Martin Rau, der Geschäftsführer der für den Umbau 2008 gegründeten GmbH & Co. KG, am Mittwoch. An der Gesellschaft sind der VfB mit 40, die Stadt mit 60 Prozent beteiligt. Der VfB zahlt über eine fixe Pacht von jährlich 5,2 Millionen Euro und die an die Zuschauerzahlen geknüpfte variable Pacht die Umbaukosten von 62,9 Millionen Euro ab. Darüber hinaus zahlt der VfB Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten von rund drei Millionen Euro.

Belastung des Vereins erhöht sich nicht

Die Belastung des Vereins werde sich durch die Dachsanierung nicht erhöhen, so Rau, sie war in der Rate berücksichtigt worden. Allerdings konnten noch nicht genügend Rücklagen angespart werden, um die Erneuerung aus Eigenmitteln zu bestreiten. Man rechne damit, dass die Gesellschaft rund 7,2 Millionen Euro aufnehmen müsse, so Rau. Mit dem Wechsel der Membran soll an einigen Stellen auch die Dachentwässerung verbessert werden.

Zunächst war für den Tausch ein schrittweises Vorgehen über mehrere Spielpausen geplant gewesen. Nun soll die neue Folie komplett in der Sommerpause 2017 aufgezogen werden. Die Ausschreibung für die Arbeiten sei im Gang, die Stadt lasse sich dabei vom Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann und Partner beraten. Es hat das markante Dach konstruiert.